Symone Hengy aus Hochmössingen hat für ihren aktuellen Krimi viel recherchiert. Fotos: Reinauer Foto: Schwarzwälder Bote

Lesestoff: Symone Hengy veröffentlicht neuen Krimi

Die in Hochmössingen lebende Autorin Symone Hengy legt mit "Gay Bomb" ihren neusten Roman vor. In diesem Buch geht es nicht nur um eine ungewöhnliche Waffe, sondern auch um einen Bund ehemaliger Ostblock-Agenten.

Oberndorf-Hochmössingen. Bei ihren Recherchen zur Gloria-Siegel-Trilogie ist Hengy im Internet auf eine Seite mit groteskem Kriegsgerät gestoßen. Dort fand sie eine chemische, wenn auch nicht tödliche Waffe – genannt "Gay Bomb". Ihr ausströmendes Gas soll die Gegner in sexuelle Raserei versetzen und sie so kampfunfähig machen. "Gay" ist der englische Ausdruck für homosexuell. Der Gedanke hinter der Waffe war, dass die Männer sich dieser hingaben und so besiegbar wurden.

Erst habe sie an einen Science-Fiction-Roman gedacht, erzählt Hengy. "Mir schwebte eine Waffe vor, die gezielter eingesetzt werden kann, nicht nur auf dem Schlachtfeld. Und sie sollte die töten, die für Not, Elend, Hunger und Kriege hauptverantwortlich sind: Männer."

Im Roman geht es um Menschen, die einen triftigen Grund haben, so eine Waffe zu entwickeln, die einerseits bestrebt sind, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, andererseits keine Skrupel bei den Mitteln haben, mit denen sie ihre Pläne umsetzen. Als geborene Ostdeutsche, die 24 Jahre im System der DDR gelebt hat, fiel es Hengy nicht schwer, solche Menschen zu benennen. Nicht die gesamte Institution, aber sogenannte Hardliner, wie sie überall anzutreffen seien. Staatlich verordnete Kindesentziehung war in der ehemaligen DDR tatsächlich ein Thema, berichtet Hengy. "Ich kenne persönlich Menschen, die an der Totgeburt ihres Sohnes noch immer zweifeln." Sie habe viel recherchiert. Auf einmal stellte sie fest, dass die Geschichte nichts mehr von einem Science-Fiction-Roman hatte. "Plötzlich könnte sich so eine Geschichte genauso zugetragen haben."

Gegenspieler der Geheimdienst-Hardliner sind der Privatdetektiv Alexander Buschbeck und die Hauptkommissarin Marlies Bender. In ihren vorangegangenden Krimis nur als Nebenfigur agierend, war Buschbeck der Autorin so vertraut und sympathisch geworden, dass sie beschloss, eine Detektivreihe mit ihm zu beginnen. Ort des Geschehens ist Dresden. Das Villenviertel "Weißer Hirsch" passe gut in die Biografie des Stasi-Offiziers Oberst Friedbert Hartmann, der ebenfalls im Roman vorkommt.  Das Buch ist im Hyprid Verlag erschienen und bei der Autorin persönlich oder im Buchhandel erhältlich.