Beim Halt in Ägypten wird der fliegende Teppich bewundert. Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerball: Altbekannte und neue Akteure auf der Bühne in der Bochinger Halle / Kreuz und quer über die Erdkugel

Mit einem Exklusivprogramm steuerte das Narrenschiff durch die Stimmungswellen des Bürgerballs, der die Vielfalt der Bochinger Fasnet auf die Bühne brachte.

Oberndorf-Bochingen. Bereits die Landveranstaltung mit Garde, Elferrat, Brauchtumsnarren, dem Bennerrössle und dem heimischen Bauernpaar kurz vorm Ablegen vom Narrennest am Fuße des kleinen Heubergs brachte die Menge mächtig in Schwung. Mit einer Kostprobe der Show durch die TV-Garde im Schiffstheater, der Versorgung mit Proviant aus Brezeln und Würsten und dem Abschiedsmarsch der Kapelle Trotzdem ging‘s dann an Bord des Narren-Traumschiffs.

Dort wartete gleich die erste Überraschung, denn begrüßt wurde man von Florian Silbereisen, dem Kapitän und Programmmanager (Heiko Braasch). Als Stargast hatte er Helene Fischer (Evi Braasch) dabei, und nicht nur sie hatte "Herzbeben". Auch die Gäste ließen ihr Herz berühren von der Tatsache, dass das Bürgerballgeschehen geprägt war von einer Mischung aus traditionellen und neuen Gruppen, und dass auch liebgewonnene Akteure nach einer ""Land-Auszeit" wieder an Bord gegangen waren.

So wie das Dream-Team "Tuten Dag", welches sich durch einen Sprachfehler auszeichnet.(Annette Wingerath und Gerhard Egeler). War es schon ein Vergnügen, dem Inhalt der Konversation über die Vorzüge Bochingens zu folgen, so setzte die zungenbrecherische Ausdrucksweise das Tüpfelchen auf den amüsanten Dialog, der vorder-und hintergründig das Biergartenfest analysierte.

Auch die "Brühlbachlerchen" – vergangenes Jahr schmerzlich vermisst – sangen ihren Frust über das Hausfrauen- dasein, die Thermomix-Generation, ihre Probleme nicht nur mit den französischen, sondern auch mit den eigenen Männern leidenschaftlich von der Seele.

Der nächste Zielhafen lag in Ägypten, wo man bei Mustafa Station machte, um seinen fliegenden Teppich zu bewundern. Nicht fehlen durfte das Kamel und sein Treiber. Der kulinarische Stopp wurde in Dänemark eingelegt, wo das "Smörrebröd" närrisch belegt und schwungvoll serviert wurde.

"Mollinger und seine Freunde" hatten ebenfalls ein Engagement auf dem Traumschiff ergattert, weil sie stets dafür sorgen, dass niemand vergisst, wie schön es doch im Schwabenland, insbesondere in Bochingen und ganz speziell zur Fasnetszeit ist. Doch wer könnte auch diesen Stadtteil vergessen, in welchem sich neben Norma und Hotel gerade "Debo’s Hofreitschule" etabliert hat. Im Takt bewegten sich die Lipizzaner zu klassischen Klängen unter ihren Amazone.

Rückkehr wird gefeiert

Kreuz und Quer ging’s rund auf der Erdkugel und flugs war man in Gambia. Weshalb "Goggo Longo" sich nach zwei Jahren zur Rückkehr entschieden haben, davon sangen Michael Minder und Reiner Zündel.

Die Comedy-Einlage bestritt Witzekönig Harald Möhrle, und dann bewies die Kapelle "Trotzdem", weshalb sie als "Steampunk" bei der Prämierung der Schmotzigen-Gruppen in der Kategorie Unterhaltungswert den ersten Platz belegte. Und als wäre das nicht genug, zeigten sie noch ihre Qualitäten für klassisches Ballett im pinkfarbenen Tütü. Die Brauchtumsnarren wagten sich auf’s Eis und steuerten den Fasnets-Bob sicher durch die Kurven. Die Rückkehr des Traumschiffs wurde gefeiert mit einem atemberaubenden Auftritt der TV-Garde.

Wieder an Land übernahm Narrenpräsident Oliver Essel die Führung und rief zum großen Finale auf. Er sprach allen seinen Dank aus, die das Brauchtum in vielerlei Weise mittragen und lebendig halten.

Auch die Bordkapelle "Scheinheilig" war mit an Land gegangen und unterhielt das närrische Volk bis in die Morgenstunden.