Unter den vielen Krankenhaus-Mitarbeitern verfolgte auch die Vertreterin des Personalrats, Heidrun Beier (Dritte von rechts), die Ausführungen der Firmenrepräsentanten. Foto: Wolf Foto: Schwarzwälder-Bote

Krankenhausleitung, Mitarbeiter und die Gemeinderatsfraktionen ziehen beim Krankenhaus an einem Strang.

Oberndorf - Es war ein Bild der Einmütigkeit und Übereinstimmung, das der Oberndorfer Gemeinderat sowie die Vertreter des Krankenhauses in der Sitzung am Montagabend boten. Heidrun Beier als Sprecherin des Personalrats versprach sich von SRH insgesamt bessere Perspektiven für die Mitarbeiter. Positiv beurteilte sie auch die Kooperation mit der Uniklinik Tübingen und die Verwurzelung des mittelständischen Betriebs im Land.

 

Dank an Bürgermeister Acker

Harald Glatthaar, der wie die Fraktionssprecher darauf hinwies, dass der Auftrag an den Bürgermeister, einen Plan B als Alternative zur Kreislösung zu entwickeln, allgemein bekannt gewesen sei, bedankte sich bei Hermann Acker "für seinen erfolgreichen und unermüdlichen Einsatz sowie seine Weitsicht zum Wohle unseres Krankenhauses". Glatthaar schälte die Vorzüge der "hervorragenden" Angebote heraus. "Wir bekommen in zwei bis drei Jahren ein fast neues Krankenhaus nach modernstem Standard", freute er sich und versprach den Krankenhausmitarbeitern: "Wenn der erste Bagger anrollt, machen wir zumindest ein kleines, vielleicht aber auch ein etwas größeres Fest."

Für SRH spricht die Beibehaltung der Gemeinnützigkeit

"Der Gemeinderat unserer Stadt hält Wort und handelt", bekräftigte der Fraktionschef der Freien Wähler, Dieter Rinker, und unterstrich, dass im Wettbewerb der Krankenhäuser um die Patienten nicht der Große, sondern der Schnelle gewinne. Das Votum für SRH begründete Rinker mit der Beibehaltung der Gemeinnützigkeit sowie mit der Präsenz und den damit verbundenen Marktkenntnissen in Baden-Württemberg, wie dies die "Gebera" in ihrem Gutachten gefordert habe.

Wolfgang Maier stellte für die CDU klar, warum der Gemeinderat die vom Kreistag verabschiedete Lösung abgelehnt habe. Der Landrat habe versäumt, Lösungsvorschläge auf den Tisch zu legen, wie die neue Krankenhaus GmbH von Einflüssen des Kreistags fern gehalten werde. Das sei nicht geschehen. "Darum konnte der Gemeinderat diese Lösung nicht mittragen. Wir wären sonst mit unserem Haus in den ungelösten Sumpf hineingezogen worden." Maier begründete das Pro der CDU für SRH mit den gleichen Argumenten wie Rinker.

SPD-Fraktionssprecher Günter Danner beleuchtete als Historiker die 100-jährige Geschichte des selbstständigen Krankenhauses. Die ernüchternde Hängepartei der vergangenen beiden Jahre habe allen eindrücklich vor Augen geführt, "wie gut unser Haus bis heute aufgestellt ist". Es sei für die SPD-Fraktion nicht leicht gewesen, "realisieren zu müssen, dass unter den bekannten Rahmenbedingen eine öffentlich-rechtliche Lösung mit dem Kreis für das Krankenhaus keine nachhaltige Sicherheit bietet." In seiner Argumentation pro SRH schloss sich Danner seinen Vorrednern an.