Mit dem Drehleiterkorb verschaffen sich die Feuerwehrmänner Zugang zu dem Dreifamilienhaus. Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Bochinger Wehr zeigt sich bei Hauptübung leistungsstark / Neuer Drehleiterkorb eingesetzt

Die Bochinger Abteilungswehr hat den Ernstfall geprobt. Bei der Hauptübung erwies sie sich sowohl qualitativ als auch quantitativ als starke Truppe.

Oberndorf-Bochingen. Unter den aufmerksamen Blicken des neuen Stadtkommandanten Manuel Suhr, seinem Vorgänger Dieter Flügge, dem stellvertretenden Stadtkommandanten Gerhard Jackl und dem ehemaligen Funktionsträger in der gesamtstädtischen Feuerwehr, Günther Arnold, stellten die Aktiven unter Beweis, dass sie top ausgebildet und praktisch erfahren sind. Sie bilden außerdem ein eingespieltes Team.

So fiel die Übungskritik von Manuel Suhr äußerst positiv aus und ging konform mit den Aussagen über die Leistungsfähigkeit der Bochinger Abteilungswehr seitens seines Vorgängers. Dies veranlasste Ortsvorsteher Martin Karsten zu der Aussage: "Der Stadtkommandant hat gewechselt – die Leistung ist geblieben".

Diese erneute Bestätigung der Schlagkraft der Mannschaft erzeuge beruhigende Wirkung hinsichtlich des Ernstfalls. Dieser wurde über folgende realistische Übungsannahme geprobt: "Technischer Defekt an der Heizungsanlage führt zum Brand in einem Dreifamilienhaus in der Bochinger Kapellenstraße 12; starke Rauchentwicklung flutet einige Kellerräume und das komplette Treppenhaus; die Personen im Erdgeschoss können sich über die Terrasse ins Freie retten: Für die Bewohner im 1. und 2. Obergeschoss ist nur noch der Weg auf den Balkon frei; eine Person befindet sich noch in einem Kellerraum."

Unter der Gesamtleitung von Klaus Wingerath brachten die 32 Aktiven, vier Jugendfeuerwehrmänner und vier von der Alterswehr die Situation unter Kontrolle und die Gefährdeten in Sicherheit und regelten den Verkehr so, dass ein großer Aktionskreis ein schnelles Handeln zuließ.

Die Gruppe 1 mit dem Löschgruppenfahrzeug 10/6 war als erste vor Ort und übernahm die Brandbekämpfung und die Personensuche im Gebäude. Eine Minute später war das Löschfahrzeug 16/16 zur Stelle und kümmerte sich um die Rettung der Menschen auf den Balkonen mittels Steck-und Schiebeleiter. Die Besatzung im Mannschaftstransportwagen (MTW) war mit der Versorgung der Verletzten beschäftigt.

Dem Zuschauerinteresse geschuldet, kam der Drehleiterkorb zeitverzögert zum Einsatz, um eine gehbehinderte Person zu retten. Diese neueste Errungenschaft wird auch zur verstärkten Automatisierung der Bedienung vorgeführt.

Ruhig, konzentriert, Hand-in Hand unter Einsatz modernster Kommunikationstechnik – so nahmen Zuschauer die Hauptübung wahr. Und so stufte auch der Stadtkommandant die Abfolge ein, welche mit großer Fachkompetenz bewältigt worden sei. In seiner Analyse ging er auf den Einsatz der "unbeliebten Schiebeleiter" ein, die wichtig, jedoch schwierig in der Handhabung sei. Der Aufbau erfordere viel Feingefühl – deshalb habe ihm die Demonstration gut gefallen. "Die Bürgerschaft steht hinter euch", so wertete Manuel Suhr die zahlreichen Zuschauer. Leistung aber ließe sich nur abrufen, wenn auch die Kameradschaft stimme. Ortsvorsteher Karsten fügte an: "Ihr habt eindrucksvoll gezeigt, dass wir uns auf euch verlassen können". Der Stadtkommandant bedankte sich für das öffentliche Interesse und bei den Verwaltungsleitern Hermann Leopold und Fabian Vogel vom Ordnungsamt. Der Stadt dankte er für die finanziellen Mittel, insbesondere für die Anschaffung von sechs Wärmebildkameras, welche den Sicherheitslevel der Atemschutzgeräteträger deutlich anheben.