Mit dem Lied "Der Vater im Himmel segne dich" bereichert der Chor des Kindergarten den Gottesdienst. Foto: Friedrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Advent: Gottesdienst in der evangelischen St.-Gallus-Kirche in Aistaig mit anschließendem Brunch

Ganz im Zeichen des Adventskranzes stand der evangelische Gottesdienst in der St.-Gallus-Kirche in Aistaig. Dieses Themas hatten sich die Kinder Kinderkirche angenommen, die auch einen praktischen Teil anboten: "Wie gestalte ich meinen Adventskranz selber?"

Oberndorf-Aistaig (kf). Doch zunächst hatte Pfarrer Jeschua Hipp das Wort. Er bat darum, dass man den Advent in Frieden erleben und um die Erlösung bitte. Letzteres sei keine hohle Worthülse. Ihm selber sei nach drei Monaten in einem Schweigekloster das Wort aus Jesaja 60 mit auf den Weg gegeben worden: "Mache dich auf, werde ein Licht, denn dein Licht (Jesus) kommt." Und so erhielt das Licht in diesem Gottesdienst seine besondere Bedeutung.

Beim schlichten Bastelvortrag wollten es die Kinder aber nicht belassen. Aufgerufen wurde der Name des Pfarrers Johann Heinrich Wichern, der selber aus armen Verhältnissen kam und seine Mutter und sechs Geschwister zu versorgen hatte. Den Vortrag übernahm die achtjährige Maja Heinzelmann begleitet von ihrem Vater Michael mit "Beamer-Bildern", die die Kindergottesdienstkinder zuvor zu verschiedenen Themen gemalt hatten.

Dieser Mann also, Pastor Wiechern, nahm sich einer Reihe von bedürftigen Kindern an, und gründete in Hamburg der "Rauhe Haus". Dort nahm er auch Kinder von der Straße auf.

Für die Weihnachtszeit ließ er sich dann Besonderes einfallen. Ein Wagenrad bestückte er mit Kerzen, hängte das Rad unter die Decke und lud täglich ein zu Adventsliedern und Geschichten aus der Bibel.

Das war dann der erste Adventskranz wie man ihn heute in den Wohnungen in kleineren Formen kenne. Wobei das Grün – damals wie heute – der Hinweis auf das ewige Leben sein soll.

Pfarrer Hipp unterstrich, Wiechern habe seine Liebe weitergegeben. So hätten Bräuche ihre Bedeutung. Auch über diese Bräuche könnte man seine Sinne erreichen. Das Licht sei Gottes Liebe. In der Stille der Tage hieße es, mit offenen Augen und Herzen auf Weihnachten zuzugehen, um auch ein Licht zu werden für andere. Dass dies auch im Kleinformat umgesetzt werden kann, dazu beschenkten die Kinder mit kleinen Schmuck-Teelichtern die Menschen in den dicht besetzten Reihen.

Zu einem tollen Brunch hatte im Anschluss an den Gottesdienst das Frauenfrühstücksteam ins Gemeindehaus geladen. "Hier wurde", so ein Besucher, „ein Maßstab gesetzt, der kaum noch zu toppen ist". Bald wurden auch die Büchertische belagert. Schnell war einiges ausverkauft. Nachbestellungen sind aber möglich.

Seitlich vom Gemeindehaus hatten dann die Konfis ihren Platz mit ihren selbstgebastelten Angeboten gefunden. Die Jugendlichen boten unter anderem bei Punsch und Glühwein auf Holz liebevoll aufbereitete Engelchen und Sterne an.

Wenige Meter weiter konnten die Besucher in Blechdosen Löcher nageln – ein Teelicht hinein und ein Tischschmuck wäre nahezu perfekt.

Der Dank galt auf jeden Fall allen Beteiligten, dem Kinderkirchenteam und den Kids, auch Eduard Fichtner, dem Mesner, der dafür gesorgt hatte, dass der Adventskranz in der Kirche wieder an seiner angestammten Position hängt sowie dem Frauenfrühstücksteam.