So grün wird sich der Steilhang entlang der Bergstrecke in 14 Tagen nicht mehr präsentieren, und auch der Autoverkehr wird in dieser Zeit auf dieser Straße ruhen. Um die L 415 nach der Abholzung vor erhöhtem Steinschlag zu schützen, sollen gefällte Bäume quer in den Hang hineingelegt werden und so als Barriere gegen Steine dienen. Foto: Wolf

Ab Dienstag ist Bergstrecke nach Lindenhof gesperrt. Baumfällarbeiten beginnen.

Oberndorf - Die Bergstrecke zwischen der Oberstadt und dem Lindenhof ist von Dienstag, 26. April, bis Samstag, 7. Mai, gesperrt. Und auch Wanderer und Spaziergänger sollten sich hüten, in dieser Zeit einen der zahlreichen Fußwege in diesem Hangbereich zu benutzen, denn es besteht Lebensgefahr.

Was schon seit einiger Zeit von der Forstbehörde angekündigt worden ist, wird vom kommenden Dienstag an umgesetzt: Der rund fünf Hektar umfassende Mischwald auf dem Steilhang entlang der rund 1,2 Kilometer langen Bergstrecke wird großflächig abgeräumt. Revierleiter Werner Bauer lässt keinen Zweifel daran, wie notwendig diese Maßnahme ist. "Der Hochwald-Bestand ist seit ewiger Zeit nicht mehr gepflegt und bewirtschaftet worden und daher in einem außerordentlich labilen Zustand. Es besteht die Gefahr, dass einem größeren Unwetterereignis zahlreiche Bäume zum Opfer fallen würden."

Schon jetzt vorhandene Steinschlag verstärke sich noch

Dabei könnten nicht nur Bäume auf die L  415, eine extrem stark befahrene Straße, stürzen. Auch die Erosion im Hang nehme zu und der schon jetzt vorhandene Steinschlag verstärke sich noch. Außerdem erhöhe sich auch die Gefahr von größeren Hangrutschungen. "Uns bleibt aus Gründen der Verkehrssicherheit gar nichts anderes übrig, als diesen Bestand aus dem Steilhang herauszunehmen", bekräftigt der Forstfachmann. Es sei vorgesehen, einzelne stabile Bäume in der Fläche zu belassen. "Nach Abschluss des Einschlags wird sich noch ein leichter Schleier von Bäumen über den Hang hinziehen", versichert Bauer. Die Fläche solle dann mit für solche Steilhänge wesentlich besser geeigneten niederwachsenden Hecken und Bäumen aufgestockt werden.

Um die nicht ganz ungefährlichen Baumfällarbeiten in dem bis zu 70 Prozent steilen Gelände innerhalb von zwei Wochen durchziehen zu können, muss ein großer Aufwand betrieben werden. "Ich muss dafür mehr Maschinen einsetzen, was sich natürlich in den Kosten niederschlägt", erklärt Bauer. Die Einschlagarbeiten sind in zwei Phasen eingeteilt. In der ersten Woche sind das beauftragte Spezialunternehmen im Steilhang zwischen dem Wasserfall und dem Lindenhof sowie die Waldarbeiter des Forstreviers im Bereich zwischen der L 415 und dem bewohnten Bereich unter anderem an der Schützensteige tätig.

"Die gefällten Bäume werden mit dem Seilkran zum dreispurig ausgebauten Bereich der L 415 transportiert, wo sie dann weiter bearbeitet und gelagert werden." Bauer geht davon aus, dass so mancher Baum in dieser extremen Steillage unter Seilzug gefällt werden muss, um das Risiko zu minimieren. In der zweiten Woche läuft eine normale Durchforstungsmaßnahme vom Wasserfall Richtung Beffendorfer Schlucht ab, wobei auch hier mit dem Seilkran gearbeitet werden muss.

Während der ersten Phase ist die L  415 vom Hotel Wasserfall aufwärts und ab dem Lindenhof abwärts für jeglichen Verkehr gesperrt. In der zweiten Woche bleibt die Vollsperrung, Linienbusse dürfen allerdings fahren, wobei der Busverkehr per Ampel und Posten geregelt wird. "Das wird uns dann in unserer Arbeit schon behindern", meint Bauer, der überzeugt ist, "dass wir auch am Sonntag, 1. Mai, arbeiten müssen, um rechtzeitig fertig zu werden." Der Förster warnt eindringlich vor Spaziergängen und Wanderungen in dem Gebiet. "Wir werden sämtliche Fuß- und Wanderwege in dem betreffenden Bereich für den gesamten Zeitraum sperren. Es besteht hier absolute Lebensgefahr."

Umleitung

Während der Vollsperrung der Bergstrecke, L 415, zwischen der Oberstadt und dem Lindenhof wird der Autonahverkehr in der Zeit vom 26. April bis 7. Mai vom Lindenhof über Hochmössingen, Weiden und Aistaig beziehungsweise vom Neckartal über Aistaig, Weiden und Hochmössingen umgeleitet. Der Fernverkehr und der Schwerlastverkehr werden weiträumig umgeleitet. u Busverkehr

In der ersten Woche der Vollsperrung bis 1. Mai unterliegt der Busverkehr erheblichen Einschränkungen. Nähere Informationen erhalten Fahrgäste unter den Rufnummern 07441/86 01 20 (Firma SüdwestBus), 07422/2 51 53 (Firma SüdbadenBus) oder 07423/77 11 51 (Stadtverwaltung). Ab Montag, 2. Mai, verkehren die Buslinien wieder nach Fahrplan und bedienen alle Haltestellen planmäßig.