Die Arbeiten an der L 415 zwischen Bochingen und Brittheim liegen bisher im Zeitplan. Foto: Danner

Hangsicherung zwischen Bochingen und Brittheim in zwei Abschnitten. Drei Kilometer Stahlpfähle verbaut.

Oberndorf-Bochingen - Mehr als 250 Mikropfähle und jede Menge Stahlbeton sollen den Hang an der L 415 zwischen Bochingen und Brittheim vor weiterem Abrutschen schützen. Die Baumaßnahme ist in vollem Gange.

Mikro ist immer relativ. Denn so klein stehen die Stahlpfähle gar nicht aus, die bis zu neun Metern tief ins Erdreich getrieben werden – diagonal für den Zug und senkrecht für den Druck. Sie gründen dann später auf einer Länge von insgesamt 175 Metern die Randbalken aus Stahlbeton – aufgeteilt in zwei Bauabschnitte. Dazwischen befindet sich ein Parkplatz.

Seit Ende 2016 ist die Straße teilweise nur einseitig befahrbar. Nach einer zeitweisen Vollsperrung wegen Forstarbeiten im Februar hat die Firma Storz aus Donaueschingen im März mit den Bauarbeiten zur Hangsicherung begonnen. Seither können die Autos – geregelt per Ampel – wieder fahren. Bisher, so sagt Joachim Hilser vom Straßenbauamt in Rottweil, liegen die Arbeiten im Zeitplan. Seine Behörde koordiniert die Landesmaßnahme. Die Kosten – 900 000 Euro wurden veranschlagt – trägt ebenfalls das Land Baden-Württemberg. Ob das Geld ausreicht, muss sich noch zeigen. Denn beim Abgraben kam die alte Straße samt Bordstein zum Vorschein. Das habe sich in den Voruntersuchungen nicht angezeichnet, so Hilser. Derzeit wird der Aushub, der am Anfang und am Ende der Baustelle zwischengelagert ist, beprobt – er enthält womöglich Teer. Eventuell muss er deshalb als Sondermüll entsorgt werden.

Am Mittwoch war Thomas Richter vom Leipiziger Büro "CDM Smith" vor Ort. Mit einer hydraulischen Presse prüfte der Ingenieur stichprobenartig, ob die Pfähle der Belastung, dem die Straße später durch den Verkehr ausgesetzt sein wird, standhalten. Er konnte grünes Licht geben. Nun können die Randbalken eingebaut werden.

Vollsperrung im Juli

"Vertraglich ist das so geregelt, dass die Maßnahme bis zum 31. Juli 2018 fertig sein muss", so Straßenbauamtsleiter Martin Osieja. Während der Bauphase bleibt die Ampellösung weiterhin bestehen. Die letzten drei bis vier Wochen allerdings, wenn der Belag aufgebracht wird, gibt es eine Vollsperrung, erklärt Joachim Hilser.