Foto-Ausstellung bis 15. Juli in der Kreissparkasse zu sehen / Vielfalt zeichnet Beiträge aus

Von Tobias Lupfer Oberndorf. Kunst statt Kampf: "Gesichter der Arbeit" lautet der Titel einer Fotoausstellung, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) seit Montagabend in der Kreissparkasse in Oberndorf präsentieren.

"Arbeit hat viele Gesichter", betonte Anja Mayer, Regionalsekretärin der KAB. Neben der Erwerbstätigkeit, an die die meisten Leute beim Stichwort Arbeit automatisch denken würden, etwa auch in den Bereichen Ehrenamt und Familie. Vieles geschehe im Hintergrund, und das werde oftmals vergessen. "Hinter jeder Arbeit steckt ein Mensch." Das aufzugreifen sei eines der Ziele gewesen, den Foto-Wettbewerb Anfang des Jahres auszuschreiben.

Nach Rottweil und Schramberg macht die Ausstellung nun in Oberndorf Station. Bis Freitag, 15. Juli, sind alle 33 Fotos, die zum Wettbewerb eingereicht wurden, zu den regulären Öffnungszeiten in der Schalterhalle der Kreissparkasse zu sehen. Das Spektrum der Wettbewerbsbeiträge ist vielfältig: Vom Vater, der mit seinem Kind auf dem Arm in Gewerkschaftsjacke für bessere Arbeitsbedingungen streikt, über den Blick in ein Nagel-Studio und einen Döner-Imbiss bis hin zum funkensprühenden Ehrenamts-Einsatz in einem Dampflock-Kessel der Eisenbahnfreunde Zollernalb. Letzteres Motiv erhielt den Sonderpreis Fotokunst, weil es der sechsköpfigen Jury von Anfang an besonders ins Auge stach.

"Für mich war es sehr schwierig, eine Rangfolge festzulegen", gestand Sparkassendirektor und Jurymitglied Hans Häckel den Vernissage-Gästen. Fünf bis sechs Bilder habe es gegeben, die er gern unter den ersten drei gesehen hätte. "Mit Bildern zu dokumentieren, wo und wie wir mit Arbeit konfrontiert werden, finde ich eine fantastische Idee. Durch die Arbeit tragen wir unseren Teil zur Gestaltung der Welt bei."

Was die drei Sieger ausmacht, rückte KAB-Bezirksvorsitzender Karl Jauch in den Vordergrund: Das Siegerbild charakterisiere das fast ausgestorbene Handwerk des Schuhmachermeisters, der einsame Schäfer auf der Weide beschreibe als Zweitplatzierte Liebe und Enthusiasmus zum Beruf. Das bereits erwähnte Streik-Foto auf dem dritten Platz zeige, dass hinter anonymen Streikmeldungen reale Menschen und Schicksale stünden, betonte Jauch.