Drei muslimische Mädchen dürfen nur zusammen mit Mutter ins Landschulheim. Heftige Diskussionen.
Oberndorf - Die Begleitung für drei muslimische Mädchen ins Landschulheim sorgt nicht nur auf dem Schulhof für Gespräche.
Heftig kommentiert wird das Thema auch auf unserer Internetseite. Ein User schreibt beispielsweise unter "Unbekannt": "Andere Kinder haben auch Heimweh, dürfen die deshalb ihre Mama mitnehmen?" Und von Werner Tott ist zu lesen: "... und ich hoffe, dass im Landschulheim auch ein muslimer Gebetsraum eingerichtet wird, sonst hätte ja alles keinen Sinn." Alexander Eberhardt schreibt: "Mit dieser Vorgehensweise gibt die Schulleitung zu, dass die am Gymnasium unterrichtenden Lehrer nicht ohne fremde Hilfe mit unseren Kindern umgehen können. Anscheinend besteht diese Klasse aus lauter grabschenden und pubertierenden Jungen, welche durch die Lehrkräfte nicht zu bändigen sind. Wozu haben diese Lehrer dann ein Pädagogikstudium absolviert, wenn sie das nicht im Griff haben?"
"Wem genau schadet das jetzt? Es ist durchaus auch Usus, dass an kleinen Schulen, an denen es nur Lehrerinnen gibt, ein Vater zum Landschulheim mitfährt, damit auch die Jungs einen Ansprechpartner haben oder dass eine Mutter zum Schwimmunterricht mitkommt, wenn der Lehrer männlich ist", findet Manuela Kimmich. Louis Dalini schreibt: "So viel zum Thema, man muss sich sozial verhalten! Wäre es eine Mutter ohne Kopftuch, würde niemand was dazu sagen! Hier wird jede Kleinigkeit gesucht, die gegen den Islam sprechen."
Schulleiter Ulrich Dörr wehrt sich gegen den Vorwurf einer Mutter, die Schulleitung sei erpressbar. "Wir möchten eine Klassenharmonie schaffen, offen und tolerant miteinander umgehen", so der Pädagoge im Gespräch. Er hätte sich gewünscht, dass sich Eltern, die sich an dieser Entscheidung stoßen, an den Klassenlehrer, den Elternvertreter oder an die Schulleitung wenden, um weitere Hintergründe in Erfahrung zu bringen.
