Infrastruktur: Sicherheitsbedenken im Landratsamt / Neues Buswartehäuschen in Kombination mit barrierefreier Haltestelle

Mit der Gestaltung des neuen Kreisverkehrs hat sich der Ortschaftsrat Bochingen erneut befasst. Das mit Fahnenmasten versehene Kunstobjekt von Karl Schmid wird nicht realisiert. Das Straßenbauamt lehnt es aus Sicherheitsgründen ab.

Oberndorf-Bochingen. In der Februar-Sitzung des Ortschaftsrates waren drei Gestaltungsvorschläge aus der Bevölkerung für den neuen Kreisverkehr am Ortseingang vorgestellt worden.

Jüngst befasste sich das Gremium erneut mit dem Thema. Das Ziel: eine realisierbare Lösung mit überschaubarem Pflegeaufwand. Ein Vorschlag kommt laut Straßenbauamt aus Sicherheitsgründen nicht in Frage, zwei weitere Entwürfe könnten aus demselben Grund nur in modifizierter Form weiterverfolgt werden.

Nach der Weiterleitung der Skizzen und Beschreibungen an das Straßenbauamt am Landratsamt Rottweil liegt Michael Lübke, Verwaltungsleiter Planen und Bauen von der Stadtverwaltung Oberndorf, inzwischen eine schriftliche Stellungnahme des dortigen Amtsleiters zur Verkehrssicherheit vor. Laut Martin Osieja "sind keine starren und hochstehenden Hindernisse zulässig. Insbesondere Stahl- und Blechkonstruktionen bergen eine hohe bis tödliche Verletzungsgefahr." Damit steht das mit Fahnenmasten versehene Kunstobjekt von Karl Schmid nicht mehr zur Auswahl.

Doch auch die anderen Vorschläge des Duos Silke Bindler und Michaela Gebhart sowie von Landschaftsgärtner Bernd Seimel erzielten keine uneingeschränkte Freigabe aus dem Landratsamt. Da weder Gehölze wie Büsche oder Bäume noch bemalte Stelen oder eine Muschelkalktrennlinie "über der Erdgleiche" erlaubt seien und Wappen oder Schriftzüge im Bereich des Erdhügels flach anliegen sollten, müssten die Entwürfe überarbeitet werden.

Aus zwei Ideen soll eine gemeinsame werden

Bernd Seimel hatte bei der Umsetzung seines Entwurfs bereits Unterstützung angeboten. "Vielleicht sind die Einreicher auch bereit, ihren Vorschlag selbst zu modifizieren", schlug Oliver Essel vor. Ortsvorsteher Martin Karsten sah darin den Vorteil, dass sie sich trotz notwendiger Änderungen weiterhin mit ihren Entwürfen identifizieren würden. Daraus entwickelte das Gremium den Ansatz, sich nicht für einen der beiden verbleibenden Vorschläge zu entscheiden, sondern die Möglichkeit für einen gemeinsamen Vorschlag mit Elementen aus beiden Entwürfen auszuloten. Martin Karsten wird mit beiden Parteien in Kontakt treten und in der nächsten Sitzung über die Gespräche berichten.

Ein weiterer Konsens betraf den geplanten Ersatz des Buswartehäuschens unweit des Kreisverkehrs aus Eigenmitteln des Ortsbudgets. Laut dem Ersten Beigeordneten Lothar Kopf stehe die Verwaltung zur Zusage von der Gemarkungswanderung. Der Ortsteil wird im Gegenzug für die Bürgeraktion beim Schuppenabbruch im Gewerbegebiet Rankäcker eine Aufstockung seiner Mittel erhalten.

Kopf wies darauf hin, dass für die Neuaufstellung an gleicher Stelle kein Baugesuch erforderlich wäre und das neue Wartehäuschen noch in diesem Jahr aufgestellt werden könnte. Alternativ könnte die Stadt Fördermittel für eine barrierefreie Haltestelle beim Landkreis beantragen, um beide Vorhaben zeitgleich zu realisieren.

Die Ortschaftsräte entschieden sich für die kombinierte Variante und nehmen die zusätzliche Vorbereitungszeit für die Planung mit Standortüberprüfung, Zuschussantrag, Baugesuch und Einplanung von Haushaltsmitteln zugunsten der Barrierefreiheit im nächsten Jahr in Kauf.