"Böhmischs Feuer" besticht durch Solisten der Extraklasse. Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltung: Wetter spielt dem Veranstalter in die Karten / Bochinger Biergartenfest weiter erfolgreich

Oberndorf-Bochingen. Dass die Erfolgsgeschichte des Bochinger Biergartenfestes auch im fünften Jahr weitergeschrieben werden kann, ist vielen Faktoren zu verdanken – allen voran dem herrlichen Wetter, das neun Tage lang dem Veranstalter in die Karten gespielt hat.

Als Selbstläufer lässt sich die Veranstaltung dennoch nicht bezeichnen, denn die Attraktivität kommt nicht von selbst, auch wenn man kaum ein schöneres Plätzchen finden kann als die Schafstallidylle. Gezielte Fragen wie "Wie macht ihr das, so tolle Musik bei freiem Eintritt?", weisen schon auf das, was die Menschen in Scharen anzieht.

So könnte man eigentlich das Konzept aus der Schublade holen und jedes Jahr neu auflegen – doch weit gefehlt. Neues testen, Angebote erweitern, mit Veränderungen überraschen, so bleibt die Spannung erhalten. Wenn Menschen ins Gespräch finden, die sich zuvor noch nie gesehen haben, wenn Fröhlichkeit und Ausgelassenheit sich Bahn brechen – dann gibt das ein gutes Gefühl, etwas zu bewirken, was anspricht. "Dieser Biergarten ist Kult", hört man im Vorbeigehen. Wer die vergangenen Tage Revue passieren lässt, kann sich wohl an keine Kapelle oder Band erinnern, die das Publikum nicht zum Mitsingen und Tanzen gebracht hat.

Zwischenzeitlich gibt es sogar Anfragen von Kapellen, die im Bochinger Biergarten aufspielen möchten – das spricht für sich. Vorrangig werden aber die Kapellen behandelt, die die Premiere 2013 unentgeltlich mitgetragen und somit zur Etablierung der Veranstaltung beigetragen haben. Diese Hilfestellung zu Beginn weiß man sehr zu schätzen, bildet sie doch die Basis für das, was heute daraus geworden ist. Für das "Heute" steht auch Mathias Gronert und seine Blaskapelle "Egerländer Gold", mit deren Verpflichtung man das "Besondere" bediente.

Überraschungen gab es auch aus dem Backhaus. Ofenfrische Brezeln, duftendes Brot aus dem Holzbackofen und knusprige Baguette-Wecken – das waren die Anfänge. Zum absoluten Renner sind in diesem Jahr die scharfen Stängel geworden, die Konditormeister Lothar Machmüller ins Angebot aufgenommen hat. Perfekt zum Bier, beliebt zur fortgeschrittenen Stunde ist das ofenwarme Gebäck im Nu weg.

Gemeinsam mit Franz Rohrer und im Wechsel mit den Backfrauen Elke Holzer, Susanne Haizmann und Gabi Schäuble betreibt er das Backhaus. Mindestens zehn Stunden ist das Team zehn Tage lang ununterbrochen auf den Beinen, denn wenn die ersten Gäste sich niederlassen, dann liegt auf dem Bauernbrett das frische Brot, die warme Brezel bei der Weißwurst.

Nur zum Testlauf sollten die "Schlemmerzungen" werden, doch auch sie fanden gleich reißenden Absatz. Ist jetzt auch erstmal die Erholungsphase für den kleinen Kreis angesagt, der kräftezehrende Arbeit geleistet hat, scheint sich doch die Frage nach einer Ausrichtung im nächsten Jahr zu erübrigen angesichts der Tatsache, dass sich die eine oder andere Kapelle wie folgt verabschiedet hat: "Auf Wiedersehen beim Bochinger Biergarten 2018".