Bildung: Michael Schwarz offiziell zum geschäftsführenden Schulleiter ernannt / Zahlreiche Aufgaben
Oberndorf hat wieder einen geschäftsführenden Schulleiter. Nach dem Weggang von Anja Scholz als Leiterin der Ivo-Frueth-Schule war dieses Amt ein Jahr lang verwaist. Zum 2. Mai wurde nun Michael Schwarz offiziell mit der Aufgabe betraut.
Oberndorf. Der 50-Jährige hat vor knapp zwei Jahren die Leitung des Schulverbunds – Grundschule, Werkrealschule und Realschule – in Oberndorf übernommen. Schwarz ist ein Verfechter des durchlässigen Bildungssystems. Schließlich hat er selbst nach seiner Mittleren Reife zunächst eine Lehre als Zimmerer gemacht und erst später die Fachhochschulreife sowie eine Ausbildung zum Fachlehrer für Sport und Technik am Pädagogischen Fachseminar in seiner Heimatstadt Schwäbisch Gmünd absolviert – ein klassischer zweiter Bildungsweg also. Nach diversen Einsatzorten besuchte er berufsbegleitend einen Aufstiegslehrgang für Fachlehrer im Fach Mathematik – mit dem Ziel, künftig in leitender Funktion tätig zu sein. Im März 2015 wurde Schwarz als Schulleiter an die Grund- und Werkrealschule Bösingen berufen. Und sei Juni 2017 steht er jetzt dem Schulverbund in Oberndorf vor.
Als er seine Stelle hier antrat, fand er keine ganz einfache Situation vor, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. Nachdem die altgedienten Rektoren Siegfried Maier (Realschule) und Gerfried Kliner (Hauptschule) in den Ruhestand gegangen waren, gab es häufig Wechsel an der Spitze. Weder die Schulleiter noch die Lehrer konnten oder wollten sich mit dem neuen Konstrukt "Verbundschule" anfreunden, so Schwarz. Er sei ihnen von "oben" aufgezwungen erschienen.
Er jedoch habe sich auf die Stelle beworben, in dem Wissen, was ihn erwartet. Seither ist er damit beschäftigt, eine Identität zu schaffen, die Vorteile des Verbunds aufzuzeigen und wieder Klarheit, Ruhe und Verlässlichkeit in die Schule zu bringen. Wie er das schafft? Mit ganz vielen Gesprächen, verrät Michael Schwarz. Die Kommunikation mache einen Großteil seiner Arbeit aus. Sein Deputat umfasst nur noch vier Stunden in den Fächern Sport und Technik. Verwaltungsarbeit gibt es schließlich auch noch zu tun. Mit 1200 Unterrichtsstunden pro Woche, 75 Lehrkräften (davon zehn Referendaren) und 760 Schülern in 36 Klassen muss "jongliert" werden.
Als besonders zielführend und fruchtbar empfindet er die gute Zusammenarbeit mit dem stellvertretender Leiter des benachbarten Gymnasiums am Rosenberg. So stellen Dirk Weigold und Michael Schwarz etwa Viertklässlern ihre weiterführenden Schulen in einer gemeinsamen Veranstaltung vor.
Der vom Schulträger – der Stadt Oberndorf – geplante Schulcampus setzt ohnehin auf die Vernetzungen der verschiedenen Schularten. Da werden Fachräume nach Bedarf und nicht nach Schule neu strukturiert, Synergieeffekte genutzt. Schließlich sei es wichtig, die Kinder der örtlichen Grundschulen in Oberndorf zu halten und jene aus den umliegenden Kommunen dazuzugewinnen. Gleich, ob sie dann die Werkrealschule, die Realschule oder das Gymnasium besuchen. Nur wenn alle an einem Strang zögen, entwickle sich der Schulstandort auf Dauer weiter.
Die Öffnung der Schule nach außen ist ein weiteres Anliegen von Michael Schwarz. Da gibt es etwa Kooperationen mit der Musikschule, der Jugendkunstschule aber auch Zusammenarbeit mit Firmen und Vereinen.
Ach ja, was umfasst eigentlich die Aufgaben eines geschäftsführenden Schulleiters? Er leitet – unter anderem – den Gesamtelternbeirat, tauscht sich mit den Schulleitern aus, kümmert sich darum, dass es zu einer Einigung bei den beweglichen Ferientagen kommt und berät den Schulträger bei schulübergreifenden Punkten wie Campus oder Medienausstattung.