Gabriele Schneider (links) wird die neu geschaffene Stelle der Seniorenbeauftraten bekleiden. Sie ist beim neu geschaffenen Amt für Kinder, Jugendliche und Senioren bei der Stadt Oberndorf angesiedelt, dessen Leiterin Heidi Kuhring (rechts) wird. Foto: Danner

Gabriele Schneider besetzt neu geschaffene Stelle. Zusammenspiel vom Jugend und Alter im Fokus.

Oberndorf/Epfendorf/Fluorn-Winzeln - "Wie möchte ich eigentlich alt werden"– eine Frage, die sich angesichts des demografischen Wandels immer mehr Menschen stellen. Im Kreisseniorenplan ist deshalb ein seniorenpolitisches Förderprogramm für Kommunen verankert, mit dem der Kreis die Schaffung von hauptamtlichen Stellen bei Kommunalverwaltungen finanziell mit 33 Prozent des Arbeitgeberaufwands unterstützt. Die Verwaltungsgemeinschaft Oberndorf, Epfendorf und Fluorn-Winzeln hat die Stelle einer Seniorenbeauftragten geschaffen und besetzt sie nun mit Gabriele Schneider aus Rottweil (wir berichteten).

In einem Pressegespräch stellt sich die 55-Jährige am gestrigen Dienstag vor. Derzeit ist die Soziotherapeutin die Geschäftsführerin des Vereins für gemeindenahe Psychiatrie im Zollernalbkreis und nach eigenen Worten bereits versiert im Schaffen von Projekten – von der Konzeption über die Finanzierung bis hin zur Realisierung. Privat ist sie derzeit mit weiteren Mitstreiter dabei, eine Wohngenossenschaft in Leben zu rufen, die Zusammenleben im Alter zum Ziel hat. Deshalb sei sie auf die Stellenausschreibung für die Seniorenbeauftragte sofort angesprungen. Unter 19 Bewerbern wurde sie schließlich ausgewählt.

Für Heidi Kuhring ist Schneider ein "Glücksgriff". Selten finde man jemand derart Qualifizierten für solch eine Aufgabe. Kuhring hat die Konzeption zum Thema "Gemeinsam älter werden" erarbeitet. Die Chefin der Stadtjugendpflege wird künftig Leiterin eines neu geschaffenen Amts "Kinder, Jugendliche und Senioren" innerhalb de Oberndorfer Stadtverwaltung. Dort ist dann auch die Stelle der Seniorenbeauftragten angesiedelt. Das Seniorenbüro wird vorerst im Schwedenbau untergebracht, mit Blick auf die Lindenstraße 13, wie Heidi Kuhring betont. Im ehemaligen Lehrerwohngebäude soll bekanntlich ein Mehrgenerationenhaus entstehen.

Das ist auch Bürgermeister Hermann Acker sehr wichtig. Er sieht das Zusammenspiel vom Jugend und Alter im Fokus – sowohl örtlich als auch inhaltlich. Bestehende Strukturen sollen nicht aufgelöst, sondern unterstützt, vernetzt und – wo möglich – sinnvoll ausgebaut werden, betont der Bürgermeister. Denn ohne Ehrenamtliche gehe es nicht.

Zentral sei das Anliegen, die Kommunen so zu entwickeln, dass die Menschen auch im hohen Alter und bei Pflegebedarf möglichst lange selbstbestimmt in ihrem sozialen Umfeld leben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, sagt Kuhring. Basis sei das bürgerschaftliche Engagement mit einem generationenübergreifenden Ansatz, kombiniert mit der Arbeit von Fachkräften. Kuhrings Konzeption sieht nach einer Auftaktveranstaltung zunächst einmal eine Bestandsaufnahme dieser bestehenden Strukturen sowie die Abfrage des Bedarfs vor. "Das kann von Barrierefreiheit bis hin zur Freizeitgestaltung gehen."

Auch einen Ideenwettbewerb mit Startprojekten kann sie sich für das kommende Jahre vorstellen. 2019 soll dann ein Netzwerk von Ehrenamtlichen installiert werden. Ziel, so Kuhring, sei es, in Oberndorf einen Seniorenbeirat zu etablieren.

Ihre neue Stelle wird Gabriele Schneider zum 1. März 2018 antreten.