Ferien: Kampfsport im Programm / Richtiges Fallen gelernt
Oberndorf. Judo bedeutet übersetzt "der sanfte Weg". Sieben Kinder durften im Rahmen des Sommerspaßes in der Turnhalle auf dem Lindenhof einen Tag ins Judo reinschnuppern. Bei Fritz Gebert und Detlef Strelow von der Judoabteilung des TVO lernten sie Fall- und Wurftechniken kennen.
Sanft hinfallen, geht das? Anhand der Fallschule des Judo zeigten die beiden Trainer, nachdem sich die Kinder aufgewärmt hatten, wie man richtig hinfällt. "Viele Kinder und auch Erwachsene haben Angst vorm Fallen. Doch das richtige Fallen ist im Judo das A und O", sagte Fritz Gebert.
Die Kinder lernten, rückwärts und seitwärts auf den Boden aufzukommen. Wichtig dabei: Man soll den Kopf einziehen, denn der Kopf darf nie auf dem Boden aufschlagen. Dabei kommt man mit dem gestreckten Arm auf, die Arme dämpfen den Aufprall. Besonders das Fallen auf die Seite wirkte elegant. Dabei führt man das rechte am linken Bein vorbei und fällt seitwärts. Dies beherrschten die Kinder schon nach einigen Übungen.
Mit Ritualen verbunden
Zuvor hatten die Trainer den Judokas einige Werte der Kampfsportart vorgestellt. Dazu gehören Höflichkeit, Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit. Das Training solle Spaß machen, und man solle es gleichzeitig ernst nehmen, vermittelten sie den Kindern. Judo stammt aus Japan und ist mit verschiedenen Ritualen verbunden. Die Kampfsportanwärter lernten gleich das wichtigste Ritual: sich kniend zu begrüßen und voreinander zu verneigen.
Als sie Falltechniken geübt hatten, zeigten die Trainer die erste Wurftechnik. Dieser Wurf sei einfach, aber effektiv, sagte Fritz Gebert. Dabei hielten die Kinder ihren Judopartner an den Armen. Mit einem Bein gehen sie hinter das des Gegners und brechen dessen Gleichgewicht.
Beim Judo gibt es verschiedene Gewichtsklassen. Es gehe bei dieser Kampfkunst nicht um Kraft, sondern darum, die Energie des Gegners zu nutzen und zum Beispiel dessen Gleichgewicht zu brechen. Alle Techniken, die die Kinder lernten, seien aus dem Programm für den weiß-gelben Gürtel.
Nach den Wurftechniken übten die Kinder Bodentechniken. Keine andere Kampfsportart biete so viele Selbstverteidigungstechniken wie Judo, erklärte Gebert. Er zeigte den Kindern am Nachmittag, wie sie diese anwenden können, wenn sie zum Beispiel an den Händen gepackt werden. Doch er betonte: "Judo ist nicht dazu da, um Streit zu schlichten oder zu provozieren." Es sollte nur dann angewandt werden, wenn man wirklich in Not ist.