Evgeni Schemberger sind viele Aufträge weggebrochen. Foto: Danner

Evgeni Schemberger betreibt Studio "Blickfang" . Fokus liegt auf Pass- oder Bewerbungsbildern.

Oberndorf - Längst geplante Hochzeiten, Feiern zu runden Geburtstagen, Konfirmationen, Kommunionen – alles verschoben oder ganz abgesagt. Wegen Corona. Für den Fotografen Evgeni Schemberger keine leichte Zeit. Der 41-Jährige betreibt in Oberndorf das Studio "Blickfang".

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Vor gut sechs Jahren entschloss sich Evgeni Schemberger, in der Neckarstadt ein Ladengeschäft zu eröffnen. Als freier Fotograf, der in Rottweil lebt, wurde er für viele Hochzeiten gebucht. Von seine Kunden erfuhr er, dass es in Oberndorf nach der Schließung von "Vesper & Trost" Bedarf für ein Fotostudio gab. Und obgleich heutzutage jeder ganz einfach mit dem eigenen Smartphone Bilder machen kann, wagte Schemberger den Schritt.

Mit der Auftragslage sei er zufrieden gewesen, berichtet er im Gespräch mit unserer Zeitung. Er war gut im Geschäft. Doch dann kam Corona und mit dem Virus kamen die hinlänglich bekannten Einschränkungen.

Derzeit liegt der Fokus auf Pass- oder Bewerbungsbildern

Evgeni Schemberger ist quasi in der Dunkelkammer aufgewachsen. Er stammt aus Kasachstan, sein Großvater betrieb dort ein Fotostudio. Auch sein Vater fotografierte viel und vermachte ihm seine komplette Ausrüstung und viel Wissen.

Was einen Berufsfotografen von einem Hobbyknipser unterscheide, sei neben der Ausrüstung die Erfahrung, betont er. Mit Aufträgen für Hochzeiten war er daher immer gut eingedeckt. Für die Termine wird er meist Monate vorher gebucht.

Doch derzeit konzentriert sich seine Arbeit aufs Fotostudio, das seit 20. April wieder geöffnet sein darf. Passbilder und Bewerbungsfotos würden weiterhin von den Kunden verlangt. Sie alleine sichern aber noch kein Auskommen.

Schemberger hat sich ein zweites Standbein geschaffen. Er macht Produktfotografie für Firmen. Das ist auch in Corona-Zeiten möglich. Ebenso wie Shootings im Freien.

So kann er die fehlenden Einnahmen aus den weggebrochenen Hochzeitsaufträgen ein wenig kompensieren. Wie es weiter geht, wird er sehen müssen.