Denice Di Stefano Marquez bringt ein stolzes Gewicht auf die Waage. Foto: SAT.1/Guido Engels

Denice Di Stefano Marquez ist Kandidatin bei "The Biggest Loser".  Ziel: Von 150 runter auf 70 Kilogramm. Mit Kommentar

Oberndorf - Denice Di Stefano Marquez spaziert mit ihrer Mama durch die sonnige Oberstadt – zu sehen am vergangenen Sonntagabend bei "The Biggest Loser" auf SAT.1. Die 22-Jährige ist Kandidatin in der Fernsehsendung. Und seit der Auftakt-Show ist klar: Die Oberndorferin gehört zu den 16 Kandidaten, die es ins Abnehm-Camp nach Andalusien geschafft haben.

Unter 50 Bewerbern musste sich die junge Frau in einer Vorabauswahl im Münchner Olympiastadion durchsetzen. Wer die Sendung am Sonntag im TV verfolgte, der musste sich lange gedulden. Denn Denice Di Stefano Marquez war die Zweitletzte, deren Teilnahme verkündet wurde.

Zuvor war die Einzelhandelskauffrau unter anderem im "Raum der Wahrheit" zu sehen – ringsum umgeben von Spiegeln. "Oh Gott", waren ihre ersten Worte, als sie die Augen aufmachte und sich in all’ ihren Facetten sah. "Ich seh’ in den Spiegeln eine Person, die ich nicht sein möchte. Das bin ich nicht." Diese Erkenntnis und die Tränen der schwergewichtigen Frau schienen Trainerin Mareike Spaleck beeindruckt zu haben. Sie holte Denice in ihr "Team Grün". In der Homestory, in der alle Kandidaten in einem kurzem Einspielfilm zu Hause gezeigt wurden, ist ihre ganze Familie zu sehen.

Mama Mercedes Ogbonna Marquez kommt auch zu Wort. Traurig sei sie, sagt sie. Als Mutter gebe man sich die Schuld und frage sich "Was habe ich falsch gemacht?".

Mercedes Ogbonna Marquez ist selbst gertenschlank. Wenn sie mit ihrer Tochter durch Oberndorf laufe und höre, dass hinter deren Rücken über sie gelacht werde, so tue ihr das sehr weh, und es mache sie auch wütend. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Stiefpapa von Denice Di Stefano Marquez, hatte sie ihre Tochter deshalb bei "The Biggest Loser" anmeldet. Zunächst ohne deren Wissen.

"Ich möchte fit sein für meinen achtjährigen Bruder. Ich möchte Sachen machen können, die eine normale 22-Jährige machen können sollte", sagt die gebürtige Oberndorferin im Fernsehen. Ihr Zielgewichts, so steht es in ihrem Fragebogen, liegt bei 70 Kilo. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Denn ihr Startgewicht lag bei fast 150 Kilo. Als Motivations wurde ihr – wie allen Kandidaten – ein bearbeitetes Foto von sich gezeigt. So könnte sie aussehen, wenn sie schlanker wäre. Das entlockte Denice Di Stefano Marquez nach all den Tränen ein strahlendes Lächeln.

Nach der Auftaktshow steht der Einzug in das Camp in Andalusien an. Wie sich die Oberndorferin dort schlägt, können die Zuschauer immer sonntags ab 17.45 Uhr in SAT.1 sehen.

Wer gewinnt?

Die 50.000 Euro gewinnt am Ende derjenige, der prozentual zum eigenen Körpergewicht am meisten abgenommen hat. Egal, ob er von seinen Mitbewerbern schon vorher rausgewählt wurde. In jeder Sendung muss das Team, das insgesamt weniger abgenommen hat als das andere, eines seiner Mitglieder heimschicken. Teilnehmen können auch die zehn Online-Kandidaten. Am Ende entscheidet die Waage. In einer Finalshow kommen dann alle nochmals zusammen und der Sieger wird gekürt.

Kommentar: Wenn’s hilft

Heiligt der Zweck die Mittel? Das kann pauschal wohl kaum beantwortet werden. Für die Kandidaten bei "The Biggest Loser" ist die Teilnahme aber vielleicht eine der letzten Chancen, die sie haben. Denn sie haben nicht ein nur ein paar Pfund zuviel auf den Rippen und passen deshalb nicht ins gängige Schönheitsideal.

Sie sind schlicht gesundheitsgefährdend dick. Sicher, Nahaufnahmen im Fernsehen von Schwangerschaftsstreifen am Bauch, wo gar keine Schwangerschaft war, sind nicht schön. Ein Seelenstriptease vor einem Millionenpublikum ist nicht jedermanns Sache.

Doch ganz offensichtlich haben es die Schwergewichte bisher einfach nicht geschafft, ihre Pfunde anders loszuwerden. Wenn’s also hilft, bei "The Biggest Loser" mitzumachen – warum nicht. Schließlich geht’s nicht um etwas völlig Sinnfreies, wie im Dschungelcamp Känguru-Hoden zu verspeisen.