Kommunalwahl: Initiative Baukultur mit bisheriger Resonanz zufrieden / Leitbild der Stadt wird vermisst

Oberndorf. Die Initiative Baukultur zieht eine positive Zwischenbilanz ihres Kandidatenchecks zur Kommunalwahl. In einer Pressemitteilung bezeichnete sie ihre Aktion sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf die Ergebnisse als Erfolg. Ein Großteil der von der Initiative bis jetzt angeschriebenen Kandidaten hat die an sie gestellten Fragen beantwortet – und zwar "ausführlich und teilweise sehr differenziert", erklärt Andi Schmider für die Initiative. In zwei ersten Runden wurden Kandidaten von CDU, SPD, Freien Wählern, AfD und der Linken befragt. Die Antworten sind auf baukultur-oberndorf.de zu lesen. Mit Ausnahme der Freien Wähler (FWV) nahmen bisher laut Schmider Kandidaten aller Parteien Stellung. Die aktuellen FWV-Stadträte wählten stattdessen den Weg über eine Anzeige in der aktuelle Ausgabe des Neckarblicks für ihre Antworten (Anmerkung der Redaktion).

Bei jenen, die der Initiative direkt antworteten, wolle dem vom Bürgermeister geforderten Abriss der Härdtner’schen Villa (ehemaliges evangelisches Lehrerwohngebäude) kaum einer zustimmen. Nur zweien fielen Argumente dafür ein. Beim Thema Bürgerbeteiligung herrsche vorwiegend die Meinung, dass diese ausgebaut werden müsse – ohne deshalb die Stadträte von ihrer Verantwortung zu entbinden. "Uneinigkeit herrscht bei der Frage, ob sich die Innenstadt positiv entwickelt hat."

Ein städtisches Leitbild werde von den Kandidaten durchweg "schmerzlich vermisst". Gerade bei kurzfristigen baulichen Entscheidungen müsse man wissen, so eine häufige Meinung, wohin es langfristig gehen solle. Bei der Erarbeitung dieses Leitbildes wird die direkte Beteiligung der Bürger gefordert. Weitgehend Einigkeit herrsche darüber, dass sich Neubauten in der Oberstadt künftig ins Ortsbild einfügen müssten. Hier sieht die Initiative einen großen Erfolg. "Noch vor wenigen Monaten fand sich im bisherigen Gemeinderat eine Mehrheit für ein Bauvorhaben, von dem viele Mitglieder überzeugt waren, dass es an dieser Stelle nicht passend sei. Dennoch wurde der Weg dafür frei gemacht – was zum ›1. Tag der Baukultur‹ führte." Die Initiative freut sich, dass unter den Kandidaten fürs neue Gremium offenbar eine andere Haltung dominiere. Bis zur Wahl will die Initiative den Kandidatenvergleich möglichst komplettieren. Schmider: "Der Wähler hat das Recht, von den Kandidaten in vergleichbarer Weise zu erfahren, wofür sie in Sachen Stadtentwicklung stehen."

Weitere Informationen: baukultur-oberndorf.de