Beatrix Lamprecht, Sprecherin der BUND-Ortsgruppe, hat die Broschüre "Pestizidfreie Kommune" dabei. Foto: Weber Foto: Schwarzwälder Bote

Volkshochschule: Ausstellung wirbt für den Pestizid-Verzicht

Oberndorf. "Schmetterlingsland Baden-Württemberg" ist der Titel einer Ausstellung des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz), die bis zum 22. März im Foyer der Volkshochschule (VHS) Oberndorf im ersten Stock des Schwedenbaus zu sehen ist.

Recht gut besucht war die VHS, als deren Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert, diese vom BUND Ortsgruppe Oberndorf gestaltete Präsentation eröffnete. Diese Gruppe hat auch mit den Nabu-Kids aus Beffendorf mit zehn Informationstafeln den Raum gestaltet. Sie dankte auch Maria Kitzler und Lothar Ellinger vom BUND für die Arbeit der Vorbereitung.

Beatrix Lamprecht, Sprecherin des BUND Ortsgruppe Oberndorf, dankte der Grundschule Beffendorf für die Dekoration. Das große Anliegen der BUND-Sprecherin war, das Augenmerk darauf zu richten, was jeder Einzelne tun könne, um das Insektensterben ganz allgemein zu stoppen. Hier stellte sie den Verzicht auf Pestizide durch Einzelpersonen und Gemeinden heraus und hatte gleich die Broschüre "Pestizidfreie Kommune" zur Hand, die sie Bürgermeister Hermann Acker überreichte.

Dieser meinte, in diesem Zusammenhang sei nicht nur der Aspekt Schmetterlinge wichtig, es gehe um den Ressourcenerhalt, und dieser sei wichtiges Thema bei Neuverpachtungen landwirtschaftlicher Flächen. Er hoffe, dass auch Schulklassen kommen, denn hier müsse man beginnen, das Bewusstsein für die Umwelt zu bilden.

Lothar Ellinger, ebenfalls vom BUND, zitierte eingangs das Kinderlied "Weißt du wieviel Sternlein stehen...", und hier besonders die zweite Strophe "...wieviel Mücklein spielen...". In den vergangenen 20 bis 25 Jahren, so Lothar Ellingen, seien 80 Prozent der Insektenarten verschwunden. "Insekteninventuren" ließen auch den wissenschaftlichen Beweis zu. Er widersprach der Meinung, man brauche keine Insekten, denn viele Obst- und Gemüsesorten seien auf die Bestäubung durch sie angewiesen. Man müsse alle Arten respektieren, denn der Ausfall einer einzigen könne unvorhersehbare Folgen haben.

Ellinger verwies darauf, dass in manchen Anbaugebieten Chinas die Obstbäume von Hand bestäubt werden müssen, da durch chemische Pflanzenschutzmaßnahmen alle Insekten ausgerottet worden sind.

Wieder zu den Schmetterlingen zurückgekehrt verwies der Referent darauf, dass diese zum Gedeihen oft nicht nur eine Pflanzenart bräuchten, sondern eine für die Eiablage, eine zum Nektarsammeln, eine für die Raupen und eine als Unterschlupf bei Regen. Eine vielfältige Pflanzenwelt ist also Voraussetzung für das Gedeihen von Insekten und daher auch von Schmetterlingen.

Neben all diesen Aspekten soll aber nicht vergessen werden, dass Schmetterlinge allein wegen ihres grazilen, lautlosen Fluges und ihrer unbeschreiblichen Farbenpracht Sympathie genießen sollten.

Mit originellen Arbeiten zum Thema "Schmetterlingsland" bereicherte Gerhard Mutschler die Eröffnung der Ausstellung. Auch eine Kinderecke wird eingerichtet, und am Donnerstag, 15. März, ab 19 Uhr wird Matthias Klose-Kanniga, Referent des Netzwerkes "Blühende Landschaften", zum Thema "Mitmachen und blühen lassen" sprechen.