Spatenstich für Erweiterung im Kindergarten St. Raphael / Vereinbarkeit von Familie und Beruf Rechnung tragen
Von Michael Kienzler
Oberndorf. Wer will schon mit einem Spielzeugbagger spielen, wenn vor der Tür ein richtig Großer steht ? Eine aufregende Zeit beginnt für die Kleinen des Kindergartens St. Raphael in der Teckstraße, denn gestern fiel der Startschuss für die neue Kinderkrippe.
190 000 Euro werden in die städtische Einrichtung, die von der katholischen Kirchengemeinde betrieben wird, investiert, 120 000 Euro kommen aus Zuschüssen.
"Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiges Thema und wir wollen der steigenden Nachfrage Rechnung tragen. Mit dem Kindergarten Teckstraße haben wir einen idealen Standort gefunden", betonte Bürgermeister Hermann Acker beim Spatenstich. Nach den guten Erfolgen bei den beiden bestehenden Kinderkrippen auf dem Lindenhof und in Boll wollte die Stadt mit dem jetzigen Bau für Familien in der Kernstadt Möglichkeiten der Ganztagesbetreuung schaffen.
Diakon Thomas Brehm, der Vertreter der katholischen Kirchengemeinde, segnete die Baustelle und wies darauf hin, dass in vielen Familien ein Lohn schon längst nicht mehr reiche und Eltern eine Chance gegeben werden müsse, wieder im Berufsleben starten zu können. "Wir stehen ganz klar hinter den Familien und möchten ihren Kindern einen Ort und Raum schaffen, in dem sie geborgen sind und sich wohlfühlen können."
Wie Kindergartenleiterin Elisabeth Nolle informierte, wird es zehn Krippenplätze für Kinder im Alter von ein bis drei Jahre geben, bis jetzt liege allerdings nur eine fixe Anmeldung vor. Interessenten könnten sich jederzeit melden. Zwei Vollzeit-Erzieherinnen werden sich künftig um die Kleinen kümmern. Im Moment arbeiten fünf Mitarbeiterinnen im Kindergarten. Die Öffnungszeiten seien noch nicht festgelegt, "das wollen wir nach Bedarf flexibel handhaben", so Nolle.
Architekt Johannes Bantle teilte mit, dass jeweils ein Gruppenraum, ein Schlaf- und Ruheraum sowie ein Pflege- und Wickelraum auf einer Fläche von 90 Quadratmetern entstehen. Aus Kostengründen hatte man sich für ein Flachdach entschieden. Im Idealfall könnte der Erweiterungsbau, sofern das Wetter mitspiele, im Frühsommer fertig sein. Bis dahin gibt es aber für die kleinen Raphaelianer jede Menge zu bestaunen auf der Baustelle. "Sie werden oft an den Fenstern hängen und schauen", ist sich die Leiterin Elisabeth Nolle sicher. Mit dem "Raphaelslied" läuteten die Kinder den Start des Neubaus ein.