Selbst ohne parkende Autos wird die Verkehrssituation in der Ortsmitte leicht unübersichtlich. Schilder regeln den Verkehrsfluss für Kraftfahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Ausgenommen sind unter anderem Omnibusse. Foto: Fahrland

Verstärkte Kontrollen und Appell an die Vernunft im Sinne der Sicherheit.

Oberndorf-Boll - Die innerörtliche Durchfahrtsgeschwindigkeit und Verkehrsführung sowie die Sicherheit an neuralgischen Punkten sind wiederkehrende Themen, mit denen sich der Ortschaftsrat in der ersten Sitzung in diesem Jahr erneut beschäftigt hat.

Der angekündigte Tagesordnungspunkt "Verkehr und Beschilderungen" veranlasste zwei Besucher im Rahmen der Bürgerfragen zu der Bitte, eine Mittelmarkierung im Kurvenbereich in der Steigstraße anzubringen. Vor allem zu Zeiten der Schichtwechsel im Industriegebiet komme es ständig zu gefährlichen Situationen und Ausweichmanövern im Begegnungsverkehr. Außerdem ließen Disziplin und Rücksichtnahme der Autofahrer im Kindergartenbereich zu wünschen übrig.

Laut Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm "ist das letzte Wort noch nicht gesprochen". Er bleibe für zusätzliche Markierungen, wie sie am Kircheneck bereits existieren, mit dem Ordnungsamt im Gespräch. Was das unerlaubte Parken auf dem Gehweg, im Kurvenbereich und im absoluten Halteverbot beim Kindergarten zu den Stoßzeiten angeht, sprach sich das Gremium für einen Appell an die Vernunft der Eltern aus, damit alleinlaufende Kinder weniger gefährdet werden und der Linienverkehr diese Ecke reibungslos passieren kann. Ansonsten müsse man durch Pfosten Abhilfe schaffen.

Im Verlauf der Sitzung informierte Schittenhelm über die Erfassung von Verkehrsdaten in der Appelaustraße. Innerhalb einer Woche passierten aufwärts 2400 Fahrzeuge die Meßstelle in der Tempo-30-Zone. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 37 Stundenkilometer. Das schnellste Fahrzeug war mit 73 Stundenkilometern unterwegs. 95 Prozent aller Fahrzeuge lagen im Bereich bis 50 Stundenkilometer.

Aufwärts wird tendenziell schneller gefahren

Stoßzeiten waren um 6 Uhr, 14 und 16 Uhr auszumachen. An vier Werktagen fuhren 35 Lkws aufwärts und 149 Großfahrzeuge abwärts, darunter etwa 120 Linienbusse, die nur in einer Richtung verkehren. Generell werde aufwärts schneller gefahren als abwärts, wo an zwei Einmündungen Vorfahrt gewährt werden muss.

Gegen die Aufstellung von Pflanzkübeln sprach sich Armin Hug aus. Die Sicht auf spielende Kinder würde verdeckt, es gebe Probleme beim Winterdienst, und "das dauernde Anfahren, und Abbremsen" sei "auch nicht besser".

Das Gremium war sich einig, dass häufigere Radarkontrollen das einzige Mittel gegen Geschwindigkeitsübertretungen seien. "Wenn Tempo 30 nicht hilft, müssen wir Tempo 20 einführen", lautete ein Kommentar. Um den kompletten Verkehr Richtung Gewerbegebiet zu erfassen, steht eine weitere Messung in der Härlestraße an.

Ein zusätzliches Durchfahrtsverbotr für Lastwagen mit dem Zusatz "Anlieger frei" wäre laut Schittenhelm am oberen Ende der Steigstraße durchaus sinnvoll, da dies auch von unten her kommend gilt. Unterschiedliche Meinungen und Bedenkzeit bis zur nächsten Sitzung gab es für die Überlegung, ob das Schild "Durchfahrt verboten" vom Ende des Bippus-Werksgeländes Richtung Birkenwäldle versetzt werden soll, um offiziell Zufahrt bis zum Wanderparkplatz am Waldrand oberhalb der Schillerhöhe zu gewähren.