Steve Bippus, der stellvertretende Leiter der Straßenmeisterei Rottweil, erläutert die Maßnahme im Sandwald zwischen Bochingen und Brittheim. Links und rechts der Straße liegen die Überreste der rotfaulen Fichte, die ein Sturm umgeworfen hat. Foto: Danner

Vom 14. bis 24. Februar ist die Straße zwischen Bochingen und Brittheim dicht. Forstarbeiten.

Oberndorf-Bochingen/Rosenfeld-Brittheim - Auf ihrem Weg von Oberndorf nach Balingen, müssen sich die Verkehrsteilnehmer auf neue Hindernisse gefasst machen. Seit gut einem Jahr gibt es eine Ampel auf der L 415 durch den Sandwald. Nun wird die Strecke für zehn Tage ganz gesperrt – wegen Forstarbeiten.

Beim Sturm Burglind hat es Anfang Januar eine rotfaule Fichte quer über die Straße durch den Sandwald gelegt.

Den Fahrbahnrand säumen zudem jede Menge tote Eschen, erläutert Forstrevierleiter Johannes Moch. Da ist zwar nicht der Wurm, aber der Pilz drin. Es sei höchste Zeit, zu reagieren. Das sieht auch Steve Bippus, der stellvertretende Leiter der Straßenmeisterei Rottweil, so. Die Verkehrssicherungspflicht gebiete, die kaputten Bäume zu fällen, bevor sie womöglich auf vorbeifahrende Autos fallen.

Bei der Maßnahme habe er auch die Privatwaldbesitzer mit ins Boot geholt. Ihnen gehört ein nicht unerheblicher Anteil des Forstes an der L  415. Ein breiter Streifen ist im Besitz des Landes, und oben auf der Höhe schließt sich ein Teilstück an, dessen Eigentümer die Stadt Oberndorf ist.

Bippus ist vollkommen klar, dass er sich mit der Vollsperrung bei den Verkehrsteilnehmern nicht beliebt macht. Zumal sich an die Forstarbeiten dann die Hangsanierung quasi direkt anschließt. Laut Bundesnaturschutzgesetz darf das Straßenbauamt als ausführende Behörde solcherlei Baumfällmaßnahmen jedoch nur bis zum 28. Februar anordnen.

Während der Vollsperrung vom 14. bis zum 24. Februar dürfen Linienbusse fahren. Für alle anderen Verkehrsteilnehmer gilt eine Umleitung über Trichtingen, Böhringen und , Rotenzimmern. Dies sei gar kein so großer Umweg, erklärt Bippus.

Zudem lägen die Verkehrszahlen auf diesem Abschnitt der Landesstraße 415 nicht so hoch, dass sich für die Orte, durch die umgeleitet wird, eine extreme Belastung ergebe.  Wegen Instabilität des Hanges ist die Straße seit Ende 2016 auf einer Strecke von 400 Metern nur halbseitig befahrbar. Wie Joachim Hilser vom Straßenbauamt Rottweil auf Anfrage mitteilt, soll die Sanierung Ende des Monats beginnen. Die etwa 900.000 Euro teure Landesmaßnahme werde sich bis in den Sommer hineinziehen. Bis Ende Juli soll alles fertig sein. Auch während der Bauphase bleibt die Ampellösung bestehen. Die letzten drei bis vier Wochen allerdings, wenn der Belag aufgebracht wird, gibt es eine Vollsperrung, so Hilser.

Das Geologische Landesamt war inzwischen vor Ort und hat sich den Hangrutsch an der L 415 Richtung Boll angesehen. Das teilt der Leiter der Rottweiler Straßenmeisterei Ewald Ulmschneider auf unsere Anfrage hin mit. Für die unterhalb der Straße liegenden Häuser bestehe keine Gefahr, sei ihm von den Fachleuten versichert worden. Weitere Maßnahmen seien nun zu prüfen. Inzwischen wurde die ein Meter tiefe Spalte provisorisch verfüllt. Die Ampelregelung bleibt aber bestehen.