Die Teilnehmer des Integrationskurses besichtigen eine Synagoge in Esslingen. Foto: Greiner Foto: Schwarzwälder Bote

Integrationskurs: Synagoge, Mosche und Kirche besichtigt

Seit vielen Jahren besucht Magadalene Greiner mit den Teilnehmern des Integrationskurses der Oberndorfer VHS je eine Moschee, Kirche und Synagoge.

Oberndorf. Glauben und religiöses Leben in Deutschland sei zwar nur ein Kapitel im Lehrbuch, für sie jedoch ein Schwerpunkt, um Toleranz aufzubauen. Zusammen mit Museumsleiter und Stadtarchivar Andreas Kussmann-Hochhalter, war die Gruppe nach Esslingen gefahren, wo sie eine Moschee und eine Synagoge besichtigten.

Der St.-Michael-Kirche in Oberndorf hatte man ebenfalls einen Besuch abgestattet. Dort erklärte Pfarrer Martin Schwer den Teilnehmern alles über den Gottesdienst.

Ein syrischer Schüler meinte dazu, er habe zuerst Angst gehabt, etwas falsch zu machen, denn er sei zuvor noch nie in einer Kirche gewesen. Doch dann habe er die Scheu verloren. Und genau darum gehe es: "Scheu abbauen und Vorurteile beseitigen", erklärten Kussmann-Hochhalter und Greiner.

In Esslingen besuchten die Schüler eine Synagoge, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feierte. Binah Rosenbusch zeigte den Kursteilnehmern alles und erklärte die Speise- und Betgewohnheiten des Judentums. Dabei stellten einige Schüler Gemeinsamkeiten zwischen Islam und Judentum fest – etwa Beispiel das fünfmalige Beten am Tag. Magdalene Greiner sagte, dass seit dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle die Solidarität in Deutschland gewachsen sei. "Im kleinen Bereich Toleranz schaffen", das sei auch ihr Anliegen, Vorurteile und Angst zu überwinden, auch beim Betreten einer Moschee. Diese war ebenfalls in Esslingen besichtigt worden. Erdal Senby hatte die Gruppe durch das moderne Gebäude geführt und ihnen einiges über den Islam erklärt.