Die beiden HK-Geschäftsführer Martin Lemperle (links) und Niels Ihloff freuen sich über das Interesse am Familientag. Foto: Wolf

Die Geschäftsführer gehen für 2011 von einem Umsatz in gleicher Höhe wie 2010 aus.

Oberndorf - Die beiden HK-Geschäftsführer Martin Lemperle und Niels Ihloff nutzen beim Familientag auch die Gelegenheit, gegenüber unserer Zeitung einige negativen Schlagzeilen über HK aus der letzten Zeit klarzustellen: Zum Vorwurf illegaler Waffenausfuhren und zu Berichten, dass HK-Gewehre in Libyen gefunden worden seien, konstatierten sie ohne Wenn und Aber: "Wir halten uns strikt an die Genehmigungsvorschriften.

Bei uns ist der Produktions- und Versandablauf so organisiert, dass keine Waffe ohne die entsprechende Genehmigung zu Ende produziert wird und das Werk verlässt. Die Schwachstellen liegen nicht bei HK, sondern in den Ländern, die unsere Auftraggeber für die von der Bundesregierung genehmigten Waffenexporte sind." Lemperle verwies darauf, dass der erklärte HK-Feind Jürgen Grässlin das Unternehmen bislang mit unzähligen Anzeigen überzogen habe. "Er ist bisher mit noch keiner einzigen Anzeige durchgekommen. Es ist noch kein von ihm angestrengtes Verfahren zu Lasten von HK ausgegangen."

Genehmigungen verzögern sich

Zu den Berichten, HK verzeichne einen Auftrags- und Umsatzeinbruch, bemerkten die Geschäftsführerer: "Wir sind derzeit bestens ausgelastet. Die Auftragsbücher sind voll. Was uns allerdings etwas Probleme bereitet, ist die Tatsache, dass sich für die Abwicklung mancher Aufträge die Genehmigungen verzögern. Dies führt dazu, dass der Produktionsablauf etwas gehemmt wird, und wir teilweise auch auf Halde produzieren mussten."

Lemperle und Ihloff erwarten für 2011 einen Umsatz in etwa der gleichen Höhe wie 2010. "Wir haben 2010 mit 700 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 230 Millionen Euro (mehr als 400 Millionen Mark) erwirtschaftet. 1995 lag der Umsatz bei einer Beschäftigtenzahl von 600 bei rund 100 Millionen Mark. Wir haben also in diesen 15 Jahren den Umsatz vervierfacht." Mit dieser enormen Umsatzsteigerung bei fast gleichbleibender Mitarbeiterzahl geht auch eine gravierende Änderung in der Struktur der Beschäftigungsfelder einher. Von den 700 Mitarbeitern arbeiten infolge der fortschreitenden Automation gerade noch 250 direkt am Produkt.

Dafür werden immer mehr Beschäftigte unter anderem im Bereich Logistik benötigt. "Die hohen Investitionen in die stetige Erneuerung des Maschinenparks führen natürlich auch dazu, dass infolge der ständig zunehmenden Automation immer weniger Mitarbeiter in der Produktion immer mehr Teile herstellen. Dafür nehmen die Aufgaben in anderen Abteilungen zu, so dass dort wieder mehr Mitarbeiter gebraucht werden", unterstreichen Lemperle und Ihloff.