Tiefe Risse zeugen vom Hangrutsch an der L 415 zwischen Oberndorf und Boll. Foto: Nölke

Straßenbauamt strebt bei L  415 Bohrpfahllösung an. Anwohner warten auf Antwort. Mit Video

Oberndorf - Ein Teilstück der L  415 zwischen Oberndorf und Boll soll  verbreitert werden. Das berichtete Peter Spiegelhalter vom Straßenbauamt Donauschingen im Gemeinderatssausschuss für Technik und Umwelt (TUA).

Spiegelhalter ist der zuständige Referatsleiter der Donaueschinger Außenstelle des Regierungspräsidiums Freiburg. Eigentlich war er in den TUA gekommen, um den Stadträten die Planung zum "Mutschler-Kreisel" zu erläutern.

Bürgermeister Hermann Acker wollte ihn gerade wieder verabschieden, als Spiegelhalter – etwas verwundert darüber, dass keine Fragen zum Hangrutsch aus dem Gremium an ihn gestellt wurden – den aktuellen Stand in Sachen L  415 erläuterte. Zwar warte man noch immer auf das Baugrundgutachten, dass für Ende Oktober angekündigt ist. Spiegelhalter geht aber davon aus, dass die Straße im Rahmen einer Sanierung von jetzt 6,10 auf dann 6,50 Meter verbreitert werden muss. Das werde mit Hilfe einer Pfahlgründung mit Kopfbalken geschehen. Die Wand müsse rückverankert werden. Er geht von Kosten in Höhe von 1,5 bis zwei Millionen Euro aus. Die Mittel will das Straßenbauamt für den kommenden Haushalt des Landes anmelden. "Das Projekt hat oberste Priorität, gar keine Frage", so Spiegelhalter. Die Bauarbeiten – die unter Vollsperrung des Landesstraße stattfinden – könnten allerdings wegen des Frosts nicht in den Wintermonaten ausgeführt werden, merkte er an. Im Frühjahr 2019 wolle man dann loslegen.

Warten aufs Gutachten

Eine sofortige Sperrung für den Schwerlastverkehr hält das Straßenbauamt weiterhin nicht für nötig. Die laufenden Messungen ergäben keine gravierenden Bewegungen im Hang. Man gehe immer noch von einer oberflächlichen Rutschung aus. Weiteren Aufschluss soll das Gutachten geben. Allerdings könne er nachvollziehen, dass es die Anwohner der unter der L 415 liegenden König-Wilhelm-Straße und der Brühlstraße mit der Angst zu tun bekämen. Die betroffenen Hausbesitzer haben auf diverse Anfragen ans Straßenbauamt indes immer noch keine Rückmeldung von der Behörde bekommen. Sie hatten unter anderem um eine Ortsbegehung mit Mitarbeitern des Straßenbauamtes gebeten. Sie haben weiterhin größte Sicherheitsbedenken und fühlen sich als Betroffene in Bezug auf die von vielen Seiten angesprochenen "möglichen" Ursachen des Hangrutsches nicht ernst genommen.

Sperrung gefordert

In ihrem jüngsten Schreiben fordern sie das Straßenbauamt erneut auf, die L  415 für den Schwerlastverkehr sofort zu sperren. Schließlich wünsche sich sicher niemand die Schlagzeile "Lkw rutscht an der L 415 den Hang hinunter und stürzt in ein Haus", merken sie an.