In der Wasserrinne entlang der L 415 zwischen Oberndorf und Boll bleiben die Steine meist liegen. Manche schaffen es allerdings auch bis auf die Fahrbahn. Die Rinnen werden vom Straßenbauamt regelmäßig gesäubert. Foto: Danner

"Bis mal was passiert" - Straßenbauamt sieht aber keine Veranlassung für Netze entlang der L 415.

Oberndorf - Die L 415 zwischen Oberndorf und Boll hat in den vergangenen Monaten hauptsächlich wegen des Hangrutsches auf sich aufmerksam gemacht. Ein Ärgernis für viele Autofahrer sind aber auch die herabfallenden Steine entlang der Bergstrecken rund um Oberndorf.

"Bis mal was passiert", mit diesen Worten hat sich ein Leser unserer Zeitung an die Lokalredaktion gewandt. Regelmäßig ist er im Auto auf der Landesstraße  415 zwischen der Kernstadt und dem Lindenhof aber auch von Oberndorf in Richtung Boll unterwegs. Und immer wieder ärgert er sich über Steine, die auf der Fahrbahn liegen. Mal sind sie nur klein, mal durchaus so groß wie eine Melone.

Ausweichen könne man halt nur, wenn kein Gegenverkehr komme. "Nicht nur einmal habe ich unfreiwilligen Kontakt mit diesen Geschossen bekommen, Gott sei Dank ist bisher alles ohne Schäden geblieben", erklärt er. Er hat aber nicht nur Angst um sein Auto – auch die Aussicht, dass so ein herabfallender Stein einmal eine Seitenscheibe eines Fahrzeugs oder gar eines Schulbusses durchschlagen könne, hält er für gefährlich.

Träger der Straßenbaulast für Landesstraßen ist das Land. Das Straßenbauamt im Kreis Rottweil ist aber für die Unterhaltung – also den Winterdienst, die Pflege des Grüns am Straßenrand und kleinere Instandsetzungsarbeiten wie die Beseitigung von Schlaglöchern zuständig. Einmal pro Woche fahren Mitarbeiter die 600 Kilometer Straßennetz im Kreis ab. Bei diesen Streckenkontrollen habe man die herabrutschenden Steine im Visier, erklärt Joachim Hilser vom Straßenbauamt Rottweil auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Durch das derzeitige Tauwetter komme es in diesen Tagen wieder vermehrt zu solchen Vorkommnissen, räumt er ein. Seine Mitarbeiter schaffen die Steine dann zur Seite. Grundsätzlich gelte aber für jeden Autolenker, dass er so fahren müsse, dass er jederzeit anhalten könne. Schließlich könnten ja auch unvermittelt Menschen auf der Fahrbahn auftauchen.

Bei den Steinen entlang der den Bergstrecken rund um Oberndorf handele es sich jedoch um eine ganz andere Dimension, als etwa im Bernecktal bei Schramberg, wo große Felsbrocken mit 20 oder 30 Tonnen Gewicht auf die Straße fielen. Dort müsse der Hang natürlich entsprechend gesichert werden.

Für Oberndorf hält Hilser das Anbringen von Netzen bisher für nicht nötig. Jedoch sei man in regelmäßigem Kontakt mit dem geologischen Landesamt. Und sollten sich Unverhältnismäßigkeiten ergeben, müsse man natürlich über eine Sicherung nachdenken.