Mitterweile sackt die Landstraße 415 deutlich ab. Foto: Danner

Anwohner fordern ausdrücklich Sperrung für Schwerlastverkehr. Viele offene Fragen. Mit Video

Oberndorf - Das Thema Hangrutsch bewegt weiter: Mehrere besorgte Hausbesitzer wenden sich nun mit einem offenen Brief direkt ans zuständige Regierungspräsidium. Dieser ging auch an alle Stadträte. Nun wird gehofft, dass das Thema in der nächsten Gemeinderatssitzung am Dienstag erneut zur Sprache kommt und die Strecke für den Schwerlastverkehr gesperrt wird.

Haus-Eigentümer Dietmar Danner zeigt sich zwar erfreut über die Zusicherung, dass die L 415 in besagtem Abschnitt zwischen Oberndorf und Boll im kommenden Frühjahr saniert wird. Dennoch, schreibt Danner weiter, können dadurch die "Ängste keineswegs ausgeräumt werden" und ergänzt: "Aufgrund akuter Sicherheitsbedenken möchten wir Sie noch einmal dringendst auffordern, die L 415 im besagten Bereich für den Schwerlastverkehr sofort zu sperren."

Zur Begründung heißt es: "Sie führen aus, dass die in den Bohrlöchern angebrachten Sensoren keinerlei Bewegungen des Hanges melden. Dies widerspricht allerdings den täglichen Beobachtungen der Bewohner der darunter liegenden König-Wilhelm-Straße und Brühlstraße. Sowohl die Risse auf der Straße wie die Bewegungen auf den Grundstücken setzen sich täglich unvermindert fort und werden von uns fortlaufend dokumentiert".

Immer mehr Anwohner melden sich zu Wort, weil sie Schäden an ihren Grundstücken festgestellt haben und auch ein Sturmtief wie zuletzt "Fabienne" kann dazu beitragen, dass es gerade bei längerem Regen zu "größeren Bewegungen kommen kann".

Und die Angst ist berechtigt: "Wie Sie wissen, neigen sich außerdem die zum Teil sehr großen Bäume inzwischen bedenklich zur Talseite. Sollte auch nur einer davon während eines weiteren Herbststurmes auf unsere Grundstücke oder Häuser stürzen, wäre dies verheerend und bedroht Leib und Leben der Anwohner, darunter zahlreiche ältere Menschen und Kinder."

Danner kommt zu einem klaren Fazit: "In Summe ist es uns also vollkommen unverständlich, dass die ganz erheblichen Sicherheitsbedenken und begründeten Ängste der Anwohner so leichtfertig ignoriert werden und appelliert an den zuständigen Projektleiter beim RP: "Eine Sperrung der Strecke für den Schwerlastverkehr wäre ohne Probleme möglich, da eine hervorragend ausgebaute Ausweichstrecke ja bereits existiert und noch dazu keinen Umweg darstellt."

Danner und die anderen Anwohner hoffen nun, dass der Brief Wirkung zeigt und es zu einem Gespräch vor Ort mit dem RP-Mitarbeiter kommt, um "die Situation vor Ort zu prüfen und die vielen bislang unbeantworteten Fragen im direkten Gespräch mit uns zu beantworten".