Zwei Handgranaten, darunter eine britische "Mills Bomb", die der abgebildeten Granate ähnelt, lieferte ein Bürger bei der Oberndorfer Polizei ab. Foto: SB-Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei der Hausentrümplung gefunden / Bürger liefert sie im Polizeirevier ab

Oberndorf. Seinen Augen nicht trauen wollte gestern ein Beamter des Oberndorfer Polizeireviers, als ein Bürger mit zwei Handgranaten seelenruhig in den Vorraum der Wache hereinspazierte und diese ungewöhnlichen "Mitbringsel" auf den "Tresen" stellte.

Der Mann hatte laut Angaben der Polizei die beiden Handgranaten beim Entrümpeln seines Hauses gefunden. Da die Polizisten die Gefährlichkeit der Sprengkörper zunächst nicht einschätzen konnten, fotografierten sie die Objekte und schickten die Bilder per E-Mail an den Kampfmittelbeseitigungsdienst in Stuttgart.

Bis die Spezialisten aus Stuttgart die Handgranaten um die Mittagszeit abholten, wurden die Sprengkörper sehr vorsichtig in einen Nebenraum transportiert und dort deponiert. Die Kampfmittelbeseitigung identifizierte die Handgranaten als eine deutsche Kugelhandgranate und als eine britische "Mills Bomb", die beide vor allem im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Sie dürften daher schon recht lange in einer versteckten Ecke geschlummert haben. Wie die beiden Granaten in das Haus gelangt waren, blieb laut Polizeiangaben noch unklar.

Unbestätigten Berichten zufolge sollen sich im Zeitraum zwischen Abgabe und Abholung der Granaten viele Beamte mit wichtigen dienstlichen Aufträgen außerhalb des Dienstgebäudes aufgehalten und zu einer merkbaren Verbesserung der polizeilichen Präsenz im "Städtle" beigetragen haben.