Am Oberndorfer Gymnasium braut sich was zusammen. Foto: Danner

Führungsstil am Gymnasium scharf kritisiert. Eltern sind mittlerweile einen Schritt weitergegangen.

Oberndorf - Die Gewitterwolken, die über dem Gymnasium am Rosenberg aufgezogen sind, scheinen sich nun mit voller Wucht zu entladen. Eltern, Schüler und Lehrer hatten den Führungsstil von Schulleiterin Heidrun Stritt kritisiert (wir berichteten). Nun sind sie einen Schritt weitergegangen.

In der Zwischenzeit haben Eltern eine Dienstaufsichtsbeschwerde (RP) beim Regierungspräsidium Freiburg sowie bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Im Raum steht weiterhin der Vorwurf, Stritt habe Abiturienten erlaubt, Shisha auf dem Schulgelände zu rauchen, obgleich einige von ihnen noch keine 18 Jahre alt waren. Damit, so die Eltern, habe sie gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen.

Doch der Ärger und Unmut unter Eltern, Schülern und auch Lehrern scheint tiefer zu sitzen. Die Schülermitverantwortung (SMV) hatte sich beim RP schriftlich über die Schulleiterin beschwert. Von respektlosem Umgang mit Schülern und Lehrern war da die Rede. Die Wahl der Vertrauenslehrer sollte abgeschafft werden, dabei sei sie in der SMV-Satzung verankert. Man sehe den Schulfrieden und den guten Ruf des Gymnasiums in Gefahr.

Mittlerweile haben Gespräche stattgefunden, die nach Aussage der Pressestelle des Regierungspräsidiums vertraulich seien. Schließlich hätten sie das Ziel, die Positionen anzunähern und zu einem Dialog zu kommen – im Sinne einer vernünftigen Konfliktbewältigung.

Auch mit Vertretern der SMV gab es ein Gespräch. Dies sei allerdings in einem Rahmen verlaufen, die weitere Eltern zu einer zweiten Dienstaufsichtsbeschwerde veranlasste – diesmal gegen den Mitarbeiter des Regierungspräsidiums. Eine Kopie der Beschwerde sei zudem ans Kultusministerium gegangen.

Im Kollegium scheint das Thema Schulleiterin ebenfalls hochzukochen. Obgleich die Lehrer sich nicht öffentlich äußern dürfen, war doch dem Vertretungsplan am schwarzen Brett der Schule zu entnehmen, dass gleich zwei Personalversammlungen innerhalb von sieben Werktagen stattgefunden haben.

Einige Mütter und Väter beschreiten derweil den politischen Weg und sind mit ihren Anliegen beim CDU-Landtagsabgeordneten Stefan Teufel in Stuttgart vorstellig geworden. Er ließ auf unsere Anfrage hin das Gespräch durch sein Büro bestätigen, wollte sich jedoch nicht zum Inhalt äußern.

Mittlerweile hat sich der Elternbeirat der Schule mit dem Thema befasst. Das Ergebnis war ein Schreiben an Regierungsschuldirektor Thomas Steiner beim RP Freiburg.

Dieser Tage wurde ein Elternbrief verteilt, in dem der Elternbeirat von in unserem Artikel dargestellten Problemen schreibt, die nicht mehr zu übersehen seien. Die Kommunikation innerhalb der Schule sei definitiv gestört, und das Klima habe sich seit September vergangenen Jahres negativ verändert. Es scheine auch Probleme zwischen den Lehrern und der Schulleiterin zu geben, heißt es weiter. Die Auswirkungen seien bereits zu spüren. Die Elternbeiräte machen sich Sorgen um den Ruf der Schule und seien daran interessiert, dass der Schulstandort erhalten bleibe. Das vertrauensvolle Miteinander, das noch im vergangenen Schuljahr zwischen allen an der Schulgemeinschaft Beteiligten herrschte, sollte unbedingt wieder hergestellt werden.

Heidrun Stritt, die das Gymnasium seit einem Jahr leitet, befindet sich noch in der zweijährigen Probezeit – wie bei Schulleitern üblich. Derzeit ist sie krankgeschrieben.

Am Mittwoch finden an der Schule Gespräche zwischen Mitarbeitern des Regierungspräsidiums und Beteiligten statt. Elternvertreter werden dabei sein. Sie hoffen, dass es vor den Sommerferien zu einer Lösung kommt. Sie halten die Schulleiterin nicht länger für tragbar.