Joachim Gneist zeigt den speziell für Infektionsfahrten vorgesehenen Notfallkrankentransportwagen. Foto: Wagner

Ortsverein trifft notwendige Vorbereitungen. Einbruch ins Depot sorgt für Frust.Blutspenden finden statt.

Oberndorf - Viele Herausforderungen sind zu bewältigen: Auch beim Ortsverein Oberndorf des Deutschen Roten Kreuzes ticken die Uhren derzeit anders als noch vor einigen Wochen.

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Von den vielfältigen Aufgaben und Aktivitäten wie Dienstabende oder Breitenausbildung mit den Erste-Hilfe-Lehrgängen findet in Corona-Zeiten nichts mehr statt. Sanitätsdienste bei Sport- und sonstigen Veranstaltungen fallen weg, da zurzeit keine mehr stattfinden.

Der Einsatzplan steht

Lediglich Blutspendeaktionen werden noch durchgeführt. Auf diese kann nicht verzichtet werden, da sie enorm wichtig sind, und die Spenden in den Krankenhäusern nach wie vor dringend benötigt werden.

Durchgeführt werden die Aktionen an mehreren Standorten und mit den erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen wie Körpertemperaturmessungen vor den Hallen.

Obwohl im Moment keine Übungsabende mehr möglich sind, sind die 15 Helferinnen und Helfer "in Habachtstellung", bestätigt der Vorsitzende Joachim Gneist. Schon vor Wochen wurden sie unterrichtet und auf den jetzt eingetretenen Ernstfall vorbereitet. In Schulungen wurden ihnen die notwendigen Kenntnisse beigebracht, die jetzt auch noch online vertieft werden. Zwei der Mitglieder des DRK-Ortsvereins wurden bereits als Helfer beim Gesundheitsamt eingesetzt.

Ein fertig gepackter Hygienewagen steht im Depot und ist jederzeit einsatzfähig. Die Kräfte sind mit MNS- und FFP2-Schutzmasken ausgerüstet und können für Infektionsfahrten verwendet werden, falls der Rettungsdienst an seine Grenzen stößt. Dazu steht ein Notfallkrankentransportwagen mit zwei Besatzungsmitgliedern zur Verfügung. Auch wurde ein Einsatzplan erstellt.

Sollte auch in Oberndorf die Einrichtung einer Anlaufstelle durch das DRK realisiert werden, sei man gewappnet, versichert Gneist.

Nach drei Tagen muss Schutzausrüstung geliefert werden

Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind für die ersten drei Tage auf Lager, dann allerdings sei man auf Ersatzlieferungen durch den Landkreis angewiesen. Aufgrund der Situation, dass man derzeit keinen Dienstbetrieb habe, seien die Helfer "für den ersten Angriff ausgeruht und bereit".

Neben den Vorbereitungen für einen eventuellen Einsatz treibt Gneist aber auch noch ein anderes Problem um. Unbekannte Einbrecher stiegen in der Nacht zum 26. März in das DRK-Depot ein, durchsuchten die Räume und richteten einen Sachschaden von nahezu 6000 Euro an. Schränke wurden aufgebrochen, die Räume wurden mit einem Schaumlöscher bespritzt. Dadurch wurden Scanner und Kopierer unbrauchbar.

Derzeit sind Handwerker dabei, die Wände neu zu streichen. Damit ist es allerdings nicht getan, macht Gneist klar. Die aufgebrochenen Schränke müssen ebenso ersetzt werden wie Scanner und Kopierer, um wieder zur Tagesordnung übergehen zu können.

Zwar übernimmt die Versicherung den Schaden, trotzdem wurde dem Team um Gneist durch die sinnlose Zerstörung jede Menge unnötiger Arbeit aufgeladen.