Zur Sterbestunde Jesu läutet in vielen Kirchen eine Glocke.Symbol-Foto: pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchen: Katholische und evangelische Gemeinden stimmen das Geläut aufeinander ab

In den Kirchengemeinden im Stadtgebiet Oberndorf bereitet man sich seit Tagen auf das Osterfest vor. "Dabei ist natürlich selbstverständlich, dass wir uns an die aktuellen strengen Auflagen halten", berichtet Pfarrerin Friederike Heinzmann.

Oberndorf. Ostern ist das wichtigste Fest der Christen weltweit. In der katholischen und evangelischen Kirche fällt das Osterfest immer auf den Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Zeitgleich wird im Judentum das Pessachfest gefeiert, dass daran erinnert, wie Gott das israelitische Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Laut der Evangelien wollte Jesus dieses Pessachfest in Jerusalem feiern.

An Gründonnerstag erinnern sich Christen daran, wie Jesus das Heilige Abendmahl einsetzt und gefangen genommen wird. An Karfreitag steht das Leiden Jesu mit dem Prozess, der Kreuzigung und dem Tod im Mittelpunkt. In vielen Kirchen läutet traditionell zur Sterbestunde Jesu um 15 Uhr die Sterbeglocke. Die Auferstehung Jesu wird von Christen dann in der Osternacht und am Ostersonntag gefeiert. "Wir erinnern uns daran, dass Jesus Christus den Tod und das Böse überwunden hat, deshalb ist Ostern ein fröhliches Fest", erklärt Stadtpfarrerin Kathrin Sauer. Für die Kirchen gestaltet sich Ostern in diesem Jahr jedoch anders. "Wir haben uns viele Gedanken gemacht", sagt Diakon Thomas Brehm von der katholischen Seelsorgeeinheit. Bei den Katholiken und in der evangelischen Kirchengemeinde Marschalkenzimmern-Weiden gibt es zum Beispiel ein Angebot von eigenen Internetgottesdiensten und Andachten. "Bei uns wird es zu Ostern ein Internetangebot geben", kündigt Pfarrer Jeschua Hipp aus Aistaig an. In anderen Gemeinden gab es Sonderausgaben des Gemeindebriefes zur Kar- und Osterwoche, es wurden Liturgien für Hausandachten vorbereitet und vieles mehr.

Zudem sind die Kirchen für das persönliche Gebet geöffnet, und im kleinsten Kreis werden stellvertretend für alle Gemeindeglieder Gottesdienste durch die katholischen Seelsorger gefeiert. "Zu Karfreitag und Ostern haben wir nun auch beschlossen, unser Glockengeläut der katholischen und evangelischen Kirchen aufeinander abzustimmen", meint Pfarrer Martin Schwer von der katholischen Seelsorgeeinheit. Am Karfreitag werden teilweise die Glocken geläutet. Es handelt sich dabei um Einladungen zur Gottesdienstfeier zuhause. Danach schweigen die Kirchenglocken.

Zur Osternacht am Karsamstag um 21.30 Uhr läuten die katholischen Kirchen ihre Glocken zur Hausliturgie der Osternacht. Die Kirchen in allen Teilorten und Gemeinden werden gemeinsam am Sonntagmorgen um 7 Uhr und dann nochmals um 12 Uhr ihr Festgeläut erklingen lassen. "Damit soll die christliche Freude über die Auferstehung zum Ausdruck kommen. Das Leben behält den Sieg", fügt Pfarrerin Friederike Heinzmann hinzu. Darüber hinaus läuten am Ostersonntag und Ostermontag in den einzelnen Gemeinden die Glocken zu den Gottesdienstzeiten.