Felix Mildenberger ist als Dirigent sehr erfolgreich. Foto: Privat

Musikalisches Ausnahmetalent aus der Region gewinnt renommierten Dirigenten-Wettbewerb.

Oberndorf-Boll/Fluorn-Winzeln - Von Oberndorf nach Paris ging es für den talentierten Nachwuchs-Dirigenten Felix Mildenberger im vergangenen Jahr. Nun gewann der junge Mann einen renommierten Dirigentenwettbewerb, der ihn nach London führen wird.

Im Finale der "Donatella Flick LSO Conducting Competition" setzte sich Felix Mildenberger, Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats, als Gewinner gegenüber zwei weiteren Finalisten durch.

Ihn erwartet nicht nur ein Preisgeld, sondern Mildenberger nimmt auch mindestens ein Jahr lang die Position des Assistenz-Dirigenten beim London Symphony Orchestra (LSO) ein. In dieser Zeit wird er mit den renommierten Dirigenten des LSO zusammenarbeiten, Konzerte vorbereiten, im "Education"-Programm mitwirken, das Orchester auf Tourneen begleiten und sogar Konzertdirigate übernehmen. Und all das neben seiner Tätigkeit in Paris als Chef "Assistant" beim "Orchestre National" de France. Diese Position bekam er im vergangenen Jahr. Dort übernimmt er bereits ähnliche Aufgaben.

Mildenberger ist in Wolfach geboren und wuchs in Boll und Fluorn-Winzeln auf. In Oberndorf besuchte er das Gymnasium am Rosenberg. Anschließend studierte er an der Hochschule für Musik Freiburg und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Und seitdem ging es für ihn steil nach oben. "Ich bin überglücklich und dankbar, nun Assistant Conductor beim LSO zu sein, das ist eine große Ehre und ich freue mich sehr auf die Arbeit dort. Für mich wird einmal mehr ein absoluter Traum wahr, mit großen Musikerpersönlichkeiten wie Sir Simon Rattle, François-Xavier Roth, Sir John Elliot Gardiner und anderen zusammen zu arbeiten und von ihnen und einem so fantastischen Orchester wie dem London Symphony Orchestra lernen zu dürfen." Eine der Herausforderungen werde sein, alles unter einen Hut zu bekommen, sagt er. "Es ist eine Frage der frühzeitigen Planung." Reisen, Planen und doch auch flexibel sein – das gehört zu seinem Beruf. Felix Mildenberger erzählt, dass er im September ein geplantes Konzert in Japan mit dem "Nagoya Philharmonic Orchestra" hatte. Am Tag seines Abflugs erreichte ihn ein Anruf aus Japan mit der Frage, ob er zusätzlich noch einspringen könne für einen erkrankten Dirigenten und dessen Konzert mit dem "Kansai Philharmonic Orchestra" in Osaka übernehmen könnte. Er sagte zu. "So habe ich innerhalb von zwei Tagen ein neues Programm gelernt und am Morgen nach meiner Ankunft die erste Probe in Osaka geleitet."

"Japan war spannend." Er sei zum ersten Mal dort gewesen – "ein faszinierendes Land und eine ganz andere Kultur. "Beim Musizieren gibt es keine großen Unterschiede. Musik ist eben doch universell." Am Morgen nach dem Konzert ging es sofort weiter in Nagoya. Danach flog er nach St. Petersburg und anschließend nach Paris zu einem Konzert mit dem "Orchestre National de France".  "Ich komme nach wie vor gerne in meine Heimat zurück", so Mildenberger. "Ich würde mich freuen, in näherer Zukunft mal in Oberndorf aufzutreten."