Quelle: Unbekannt

Neuerungen:

Weil im Ratssaal so ein Tohuwabohu herrscht – die Silvesterkarikatur im Schwabo belegt das – tritt die Narrenzunft jetzt mit einer eigenen – natürlich nicht ganz ernst gemeinten – Liste an. In der Dreikönigsversammlung wurden die passenden Kandidaten für die Gemeinderatswahl im Mai gesucht.

Oberndorf. Das Programm der Dreikönigsversammlung im Don-Bosco-Haus eröffnete aber – wie gewohnt – der Zeremonienmeister. Wie auf einem Poetry-Slam berichtete er von seinen Erlebnissen am Fasnetsdienstag 1974. Zwar kam er erst im März auf die Welt. Doch bereits im Bauch seiner Mutter, Gattin des heutigen Zunftmeisters, kam er auf den Geschmack. Sie hatte sich – hochschwanger – heimlich einen Schantle angezogen und sich in den Narrensprung eingereiht. Von da an war für Frank Schmid ganz klar: Er will ein Schantle sein.

Eberhard "Ebse" Schmid und Wolfgang "Boss" Merkel machten sich hernach auf die Suche nach geeigneten Kandidaten für eine NZO-Liste zur Gemeinderatswahl. In den eigenen Elferratsreihen wurden sie nicht fündig – zu alt, zu beschäftigt. Aber im DBH sahen die beiden unter den Zunftmitgliedern jede Menge Potenzial. Und weil nun nicht jeder einfach so für die Narrenzunft kandidieren darf, mussten die potenziellen Bewerber Tests bestehen.

Vom Mohrenkopfessen – schnell war klar, wer da die "gröschte Gosch" hat – über das Tragen einer Frau auf Händen – in Gestalt von Mummel, alias Jane – bis hin zum spontanen Halten einer Rede wurde im Dschungelcamp allerhand verlangt. So viel zu den Events in der Neckarstadt. Den Bereich Wellness deckte ein spaßiges Meditationstraining ab. Die beiden Kandidatinnen gaben zu spährischen Klängen alles.

Ein weiteres Thema für einen angehenden Stadtrat ist natürlich der Arbeitsmarkt. 13 Friseure, so hat die Zunft recherchiert, gibt es in Oberndorf. Klar, dass die Friseurinnung da mit dem "Tanz der Scheren" einen Programmpunkt spendierte.

Dem Talplatz samt Brauerei-Areal war selbstredend ein weiterer Programmpunkt gewidmet. "Ebse" und "Boss" könnten sich im Zuge der Neugestaltung eine Wandelhalle vorstellen. Die Sitzgelegenheit dazu wurde schon mal auf die Bühne im DBH gestellt. Zwei weitere Ratsanwärter nahmen darauf Platz und mussten mit verbundenen Augen bekannte Persönlichkeiten der Neckarstadt erraten. Die Oberndorfer Originale, Küchenchef Peter Wilhelm und Wurst-Rita Pfau, waren sogar selbst anwesend.

Weil ja nun in Schramberg "die Fasnet ausfällt, weil es keine Wirtschaften mehr gibt", erhofft sich die Zunft natürlich eine Umleitung der Tourismusströme nach Oberndorf. Dazu braucht es aber mehr Übernachtungsmöglichkeiten. Vorschlag: Die Fahrradboxen in der Dollau könnten vom Bauhof umfunktioniert und als rollende Hotels genutzt werden. Bürgermeister Hermann Acker weihte, ausgestattet mit Nachthemd und Schlafmütze, gleich mal so ein Bett ein.

Das "Flachdach" neben dem "i-Dipfele" fand natürlich ebenfalls einen Platz im Programm. Wirt Egon hatte da an Architekt "Diede" und Investor "Manne" eine dringende Bitte. Er wäre gerne das "Zeugs" aus seiner Garage los. Kein Problem, die Buchstaben des Schriftzugs der Brauerei zieren künftig einfach die Flachdachterrasse neben seiner Wirtschaft. Schließlich gibt es im "i-Dipfele" ja auch Oberndorfer Bier.

Nicht fehlen darf bei einer Dreikönigsversammlung der Auftritt von Margit Sponheimer, alias Mummel Kopf. Das Latscharilied der Elztal-Duos erklang. Die "Haugenloch-Lerchen" lieferten einen Song ab und "Anita & Tony" besangen die Fischerin vom Bodensee. Der ganz spezielle Beitrag der Narrenzunft zu 20 Jahre Meisterkonzerte – ganz nach dem Geschmack von Zunftmeister Ebse.

Für die musikalische Umrahmung der Versammlung sorgten in bewährter Weise der "Stoßtrupp" der Stadtkapelle sowie die Bernd-Kromer-Combo. Die Arrangements der Lieder stammten von "Boss" Merkel. Die Stadtkapelle kümmerte sich zudem um das leibliche Wohl der Besucher.

Oberndorf (cel). Brandheiße Neuigkeiten gab es bei der Dreikönigsversammlung der Narrenzunft von Eberhard "Ebse" Schmid zu erfahren. Der Zunftpräsident verkündete einige Änderungen.

Die Aufstellung am Fasnetsdienstag rückt ab diesem Jahr näher ans Städtle heran. Der Narrensamen steht bei der ehemaligen Metzgerei Lauer in der Lindenstraße (kurz vor dem Kreisverkehr am Obertorplatz) – gefolgt von der Stadtkapelle und den übrigen Sprungteilnehmern, andere Kapellen werden zum Teil eingeschwenkt. Damit erhoffe man sich eine Aufwertung des traditionellen Narrensprungs, so Schmid. Denn zum einen sei die Strecke von der Einmündung Wasserfallstraße bis zum Kreisverkehr ohnehin nicht sehr attraktiv, zum anderen täten sich in der Stadt selbst durchaus Lücken unter den Zuschauerreihen auf. Somit werde nun alles kompakter.

Auch beim Rammeln am Fasnetsmontag gibt es eine Neuerung. Zwar treffen sich die Schantle weiterhin vorab im Don-Bosco-Haus. Sie werden aber auf ihrem Weg vom DBH zum Rammeln nicht mehr von der Jugendkapelle des Musikvereins begleitet. Die Jungmusiker der Stadtkapelle spielen stattdessen bereits vor Beginn der Schantlepartien auf dem Schuhmarktplatz. An zwei Ständen – in Form der Weihnachtsmarkthütten – werden zudem Getränke verkauft. Der Schuhmarktplatz solle so mehr ein Ort der Begegnung werden.

Außerdem müssen sich die Fasnetsbegeisterten nach dem Narrentreffen 2020 in Überlingen nur drei Jahre gedulden, bis der Viererbund bereits 2023 in Oberndorf wieder zusammenkommt. Der Vier-Jahres-Rhythmus wird unterbrochen, da die Fasnet 2024 sehr früh ist.

Über die Ausführungen von Elferrat Hans-Jörg "Mummel" Kopf berichten wir noch.

Oberndorf (cel). 2020 findet bekanntlich das Narrentreffen in Überlingen statt. Als dem Oberndorfer Elferrat beim traditionellen Rehessen des Viererbunds im Dezember mitgeteilt worden war, dass sich die Sprungteilnehmer allesamt selbst um ihre Quartiere kümmern müssen, fand dieser das doch ein wenig befremdlich, wie es Zunftpräsident Eberhard Schmid bei der Dreikönigsversammlung formulierte. Denn die meisten Zimmer sind nun bereits vergeben. Und weil es diesmal kein Kontingent für die Oberndorfer Zunft gibt, wurde der Elferrat selbst aktiv. Im Hotel Schäpfle habe man in den vergangenen Jahren einen guten Eindruck hinterlassen. Alle 42 Zimmer stehen nun dort für die Oberndorfer bereit. Das Doppelzimmer im zentral gelegenen Drei-Sterne-Haus kostet 120 Euro – zwei Übernachtungen sind dort allerdings Minimum. Dazu wurden noch Jugendherbergsbetten und Ferienwohnungen aufgetan.  Und jetzt aufgepasst: Alle Narren, die ein Quartier suchen, müssen am Freitag, 18. Januar, von 18 bis 20 Uhr in die Narrenstube im alten Rathaus kommen und auch gleich bezahlen. Einen zweiten Termin wird es nicht geben. Nicht benötigte Zimmer – insgesamt sind 231 Betten reserviert – werden zurückgegeben.

n Online Weitere Fotos Noch mehr Bilder zur Dreikönigsversammlung unter www.schwarzwaelder-bote.de

(cel). Seit Marco Pfisterer – aus familiären Gründen – nach Hochmössingen gezogen ist, ist ihm der Spott seiner Elferratskollegen sicher. Als Marco Fröschle – wahlweise Marco Grotta–Göschle – gab er souverän wie immer den Spielleiter und rief dem Publikum im DBH mit Verve ein dreifaches "Grotta-Gosch" zu. Ein rechter Narr ist, wer auch über sich selbst lachen kann. Na denn: Quak, Quak, Quak.

Die Schantlekapelle vom Lindenhof gehört seit vielen Jahren zu den Stimmungsgaranten bei der Dreikönigsversammlung der Narrenzunft. Diesmal nutzte Dirigent Lorenz Eisele die Gunst der Stunde – wo er doch den Bürgermeister und dessen Ersten Beigeordneten im DBH gemeinsam am Tisch sitzen hatte. Er wünscht sich einen Ortsvorsteher für den Lindenhof – keinen Ersten Ortsvorsteherbeigeordneten. Mit einem einzigen Interessensvertreter wäre man erst einmal zufrieden. Na denn: Rohoho.