Bürgermeister Hermann Acker verabschiedete sich mit Wehmut von Pfarrer Klaus-Dieter Gress, habe er doch diesen als einen verlässlichen Partner schätzen gelernt. Foto: Moosmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfarrer Klaus-Dieter Gress verabschiedet sich in feierlichem Gottesdienst und bei Gemeindefest von den Aistaigern

Von Emil Moosmann

Oberndorf-Aistaig. Drangvolle Enge herrschte am Sonntagmorgen in der evangelischen Kirche Aistaig, wurde doch Pfarrer Klaus-Dieter Gress im Rahmen eines feierlichen Gottesdiensts nach rund 13 Jahren als Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Aistaig verabschiedet.

"Alles hat seine Zeit, das Lachen, das Weinen, das Klagen und das Suchen", unterstrich Gress in seiner Predigt. Gerade an einem Tag, an dem man voneinander Abschied nehme, könnte man einen Rückblick über das Geschaffene halten. Nach seiner Investitur habe er sich ins Gemeindeleben gemäß dem Motto "Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich still und leise zieht er seine Kreise" gestürzt. Ob er Kreise gezogen habe, könne er nicht sagen, doch ganz bestimmt habe er mal Wellen geschlagen, resümierte Gress. Bei seiner Investitur habe er drei Steine in ein Glas mit Wasser geworfen, und nun lege er einen vierten Stein, den er beim Pfarrhaus in Form eines Herzen gefunden habe, dazu. Diese Steine nehme er nun an seinen neuen Wirkungsort Neckarrems mit, kündigte der Pfarrer an.

Damit der scheidende Pfarrer und seine Frau Christel auch in Neckarrems für einen blühenden Garten sorgen können, schenkte ihnen der Kirchengemeinderat Gartengeräte, Dünger und Samen. Der Gesangverein und Projektchor, die den Gottesdienst umrahmten, der Frauenkreis und das Jugendwerk verabschiedeten sich mit einem Geschenk. Dekan Klaus–Dieter Stoll bekräftigte, Pfarrer Gress habe sich in den vergangenen 13 Jahren tatkräftig für die Selbstständigkeit der Aistaiger Kirche eingesetzt und sich in Vereinen und Gruppen engagiert. Bei Bürgermeister Hermann Acker hinterließ der Abschied von Gress Wehmut. Die Stadt bedaure den Weggang von Gress, habe er sich doch als verlässlicher Partner erwiesen. Die Partnerschaft sei von gegenseitigem Vertrauen geprägt gewesen. Das Wirken von Gress verdiene höchste Anerkennung. Pfarrer Stefan Kröger als Vertreter des Nahbereiches fiel der Abschied von Gress ebenfalls sichtlich schwer, habe sich dieser doch segensreich im und für den Nahbereich eingesetzt.

Auch die bürgerlicheGemeinde verabschiedet sich sehr herzlich

Dass der Pfarrer bei der bürgerlichen Gemeinde beliebt war, zeigte sich bei der Abschiedsfeier im voll besetzten Gemeindehaus. Die Gemeinde sei froh und dankbar für die gute Zusammenarbeit mit Pfarrer Gress, habe er sich nicht nur als Pfarrer, sondern auch als Bürger für die Gemeinde eingesetzt. Mit "deam kamm er gschirra", sagte Ortsvorsteher Jörg Schittenhelm. "Vize" Fritz Lehmann überreichte dem scheidenden Geistlichen einen kleinen Aistaiger Narro, habe sich doch Gress immer mit der Aistaiger Fasnet verbunden gefühlt.

Mit gereimten Worten verabschiedete sich Alt-Ortsvorsteher Kurt Esslinger von Gress. Schulleiter Joachim Franz bedankte sich für die gute kooperative Zusammenarbeit mit ihm und dem Kollegium bei Gress. Jürgen Dannecker als Vertreter der Aistaiger Vereine betonte, dass Gress sich nicht nur seelsorgerisch, sondern auch sportlich in den Vereinen eingebracht habe. Als kompetenten Menschen, der auch glaube, was er sage, habe er Gress kennen gelernt, sagte Dekan Albrecht Zepf von der katholischen Kirche und lobte die harmonische Zusammenarbeit. Der Musikverein umrahmte die Feier musikalisch.