Volkshochschule: Interkulturelles und generationenübergreifendes Projekt soll in eine Broschüre münden
Im Kursraum der Oberndorfer Volkshochschule werden Erinnerungen wach. Die Nachkriegsgeneration erzählt von ihrer Kindheit und reicht Fotos aus längst vergangenen Tagen herum. Die Teilnehmer der Projektgruppe beschäftigen sich mit "Erziehung – damals und heute".
Oberndorf. International und generationenübergreifend soll sie werden, die Broschüre, die VHS-Leiterin Béatrice Delassalle-Wischert mit zusammen ihren Kursteilnehmern erstellt. Auf einer gemeinsamen Reise mit Vertretern der französischen Partnerstadt Thierville kam Delassalle-Wischert mit Daniele und Jean Paul Courtois ins Gespräch. Dabei kamen die drei auch aufs Thema Schule zu sprechen. Die Tochter der Courtois’ ist Lehrerin und beklagte sich über disziplinäre Probleme in der Schule, berichtete das Ehepaar.
Und so entstand im Gespräch die Idee zu einem interkulturellen Projekt. Erinnerungen und persönliche Eindrücke an die eigene Erziehung, ob zu Hause oder in der Schule, sollten festgehalten werden – länderübergreifend und vergleichend.
Angesprochen wurden die Jahrgänge 1940 bis zur Studentenrevolte 1968. In einem ersten Treffen der deutschen Teilnehmer wurden die Themen diskutiert, bei der zweiten Zusammenkunft lagen bereits erste Texte vor.
Sehr gut passt dieses Thema natürlich in die Reihe "vhs für Europa" des Dachverbands der Volkshochschulen. Dafür bekommt die Oberndorfer VHS auch einen Zuschuss vom Landesverband. Die Schirmherrschaft hat Bürgermeister Hermann Acker übernommen.
Mit Patricia und Detlef Hagedorn – beide sind der Partnerschaft mit Thierville seit Jahrzehnten verbunden – gewann Béatrice Delassalle-Wischert zudem zwei kompetente "Helfer", die die deutschen Texte ins Französische übersetzen.
Ziel des Projekts ist es, eine Broschüre zu erstellen – mit Texten, Fotos und Illustrationen, die Sigrid Vogt-Ladner beisteuert. In Thierville werden parallel zu den deutschen Treffen Erinnerungen gesammelt.
Wenn kommendes Jahr zur Fasnet eine Abordnung aus Frankreich nach Oberndorf kommt, sollen die Texte zusammengetragen werden, so die VHS-Leiterin. In einem zweiten Schritt ist geplant, auch die österreichische Partnerstadt Oberndorf an der Salzach mit einzubeziehen. Und schließlich will Delassalle-Wischert ausgewählte Texte mit heutigen Schülern diskutieren und die Ergebnisse ebenfalls in die Broschüre einfließen zu lassen.
Im Sommer 2017 hat dieser besondere Kurs an der VHS begonnen, und im Sommer 2018 möchte die Oberndorfer VHS dann die fertige Broschüre vorlegen.