Foto: Danner

"OberndorfSlam" des Kulturforums zieht hunderte Besucher an. Volle Locations. Mit Video

Oberndorf - 50 Künstler in neun Lokalitäten – das gab’s noch nie in der Oberstadt. Der "OberndorfSlam" des Kulturforums (Kufo) feierte am Mittwochabend eine gelungene Premiere. Hunderte von Besuchern waren im "Städtle" unterwegs und erlebten Musik und Poesie.

Mit seiner Idee wagte sich das Kufo auf Neuland. Das Sommernachtskino und "Grillen & Chillen" gehören für den Verein mittlerweile zur Routine. Das Konzept des "OberndorfSlam", entwickelt vom Schriftführer Dietmar Danner, verlangte dem Kulturforum im Vorfeld jede Menge Arbeit ab. Umso gespannter waren die Organisatoren, ob ihre neue Veranstaltung angenommen wird. Sie wurde – und wie.

Besonders erfreut war Vereinsvorsitzende Manuela Kimmi über die vielen Oberndorfer unter den Besuchern. Der Mut des Vereins, so ein Event auf die Beine zu stellen, hat sich gelohnt. Das bestätigten auch die Gäste. "Vielleicht fehlt dieser Mut manchmal in Oberndorf", sagte ein begeisterter Besucher. "Toll, dass ihn jemand aufgebracht hat."

Das Kufo wollte Menschen verschiedenen Alters, unterschiedlicher Kulturen und Interessen zusammenführen – und zwar in Lokalitäten, die sie sonst nicht besuchen würden. Das ist den Machern gelungen. In der "Lawine Pizza & Döner" etwa gab’s Volksmusik zu hören – und zwar aus Gambia und aus Deutschland.

Im "Café Paula" im Seniorenzentrum begeisterte der iranische Sänger Payam Ahmadi das Publikum. Der soziokulturelle Ansatz, für den es eine finanzielle Förderung des Bonner "Fonds Soziokultur" gibt, ging voll auf. Während es bei den Musikern im Slam nicht gar so streng zuging, mussten sich die Poeten tatsächlich dem Wettbewerb (das ist die deutsche Übersetzung von Slam) stellen. Für alle aber galt: Respect the Artist – Respektiere den Künstler. Oder wie einer der Moderatoren, Jörg Lohmann, es auf Oberndorf zuschnitt: "Jedem zur Freud, keinem zum Leid."

Zu später Stunde gab es noch einen Höhepunkt in der rappelvollen Kantine des Verlagshauses des Schwarzwälder Boten. Dort fand die Endausscheidung des Poetry-Slams statt. Die "inoffizielle Oberndorfer Stadtmeisterschaft" konnte schließlich Richard König aus Tübingen mit seinen nachdenklichen, autobiografischen Text für sich entscheiden.