Die Hexenwagen-Gruppe aus Epfendorf teilt auf ihrer Facebook-Seite ihre Entscheidung mit. Foto: Screenshot Facebook

Unstimmigkeiten vor Narrentreffen in Beffendorf. Vorwurf der Überreglementierung. 

Oberndorf-Beffendorf/Epfendorf - Vorm Narrentreffen am kommenden Wochenende in Beffendorf gibt es Unstimmigkeiten. Die Gruppe des Epfendorfer Hexenwagens hat auf ihrer Facebook-Seite mitgeteilt, dass sie nicht am Umzug teilnehmen wird.

Auch beim Narrentreffen in Bösingen am ersten Februarwochenende wird der Hexenwagen nicht dabei sein. Auf Nachfrage unserer Zeitung heißt es, es gehe nicht nur um das Verbot des Ausschanks, durch den sich der Hexenwagen mitfinanziert. Die gesamten Rahmenbedingungen hätten sich erheblich verändert. Narrentreffen würden viel zu stark überreglementiert. Im Falle von Beffendorf störe, dass man vor dem Umzug abseits stehe. Was aber in den vergangenen Jahren immer häufiger vorgekommen sei. Damit habe man sich schon abgefunden. "Dennoch wäre es schön, wenn die Wagen in der Aufstellung stehen könnten." Nach dem Umzug müsste man auf den Lindenhof fahren, um dort zu parken. Bisher habe es schon gesonderte Wagenplätze gegeben, welche jedoch nicht in einem anderen Ort lagen.

Ein weiterer Punkt sei, dass die Kultur der Besenwirtschaften immer mehr zurückgedrängt werde. "Nach unseren Informationen muss das Bier über die Narrenzunft bezogen werden, die Besenwirtschaften müssen um 21 Uhr schließen." All das schränke die Wirte wie auch die Wagenbauer extrem ein. Zur Fasnet gehöre auch das gesellige Feiern vor und nach dem Umzug – auch für jene, die nicht im Narrenkleid seien und somit womöglich keinen Zugang zur Halle hätten.

Vor zwölf Jahren habe man den Wagen als Jugendliche aus Freude an der Fasnet gebaut – nur mit Beiträgen der Helfer sowie einem Teil, der von Gönnern gespendet worden sei. Nun habe man das Gefühl, als Wagenbauer unerwünscht zu sein und wolle dem nicht zuwiderhandeln.

Franz Kern, Präsident der Beffendorfer Hagen-Henker-Zunft, scheint auf Anfrage des Schwarzwälder Boten nicht gerade glücklich darüber zu sein, dass das Thema so kurz vorm Narrentreffen aufkommt. Aus seiner Sicht handle es sich jedoch um ein Fest der Beffendorfer Zunft, und da müsse er dafür sorgen, dass die Besenwirtschaften im Ort frequentiert würden. Wenn Hexenwagen – das gelte nicht nur für den Epfendorfer – vor so einer Besenwirtschaft stünden und Getränke verkauften, mindere das natürlich den Umsatz der "Besen". Der Hexenwagen sei jedoch nur eine Gruppe innerhalb der Epfendorfer Zunft, mit der man ein gutes Verhältnis habe, betont er.

Das bestätigt auch deren Präsident Georg Fischer auf unsere Anfrage hin. Die Entscheidung der Hexenwagen–Gruppe habe nichts mit der Epfendorfer Zunft zu tun, obgleich er die jungen Männer verstehen könne und sie auch gerne dabei hätte.

Fischer äußert aber durchaus auch Verständnis für die Beffendorfer Narrenzunft. Er wolle nun nochmals das Gespräch mit der Hexen-Gruppe suchen, erklärt der Epfendorfer Präsident.