Treffen: Erweiterung Mehrzweckhalle als Hauptthema

Ob ein Förderverein Mehrzweckhalle die Boller Dorfgemeinschaft dem Ziel der Mehrzweckhallenerweiterung näher bringt und genügend Personen Verantwortung für die Realisierung übernehmen, stand zur Diskussion bei einer Vorbesprechung.

Oberndorf-Boll. 22 Interessierte waren der Einladung von Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm gefolgt, der damit einen Vorschlag vom zweiten Dorfstammtisch Ende April aufgegriffen hatte.

Anfangs erläuterte Schittenhelm die Ausgangslage für die dringend benötigte Hallenerweiterung. Errichtet wurde die Mehrzweckhalle 1986 mit maßgeblicher Unterstützung eines Boller Fördervereins, der ab 1976 für zehn Jahre existierte. Für die Küchensanierung in diesem Jahr seien 80 000 Euro an Haushaltsmitteln eingeplant. Der auf 2,2 Millionen Euro kalkulierte Ausbau könne jedoch kurz- und mittelfristig nicht vom städtischen Haushalt gestemmt werden.

Man sei darauf angewiesen, sich solidarisch zu zeigen, seinen Forderungen getreu dem Motto "Nur gemeinsam sind wir stark" Nachdruck zu verleihen und auch selbst Geld zu sammeln. Zu Beginn gab es neben den Befürwortern durchaus kritische Stimmen, die den Nutzen für manche Vereine, wie etwa den Schützenverein, in Frage stellten oder durchblicken ließen, mit ihrem ehrenamtlichen Engagements bereits an ihre Leistungsgrenze zu stoßen. "Jeder, der eine Veranstaltung in der Halle besucht, hat einen Nutzen davon", konterten die Befürworter.

Anderthalb Stunden später war man sich einig, über das Hauptziel Hallenerweiterung hinauszudenken und es als "Bürger für Boll" um zeitlich nachgeordnete Zukunftsziele zu ergänzen, die nicht nur finanzieller Art sein müssen. Spontan erklärte sich eine siebenköpfige Arbeitsgruppe bereit, Vorschläge entgegenzunehmen und einen Satzungsentwurf auszuarbeiten. Funktionsträger müssten allerdings noch gefunden werden. Jeder, der sich vorstellen könne, sich diesbezüglich zu engagieren, soll sich melden. Minimal sind für eine Vereinsgründung ein Vorsitzender, ein Stellvertreter, ein Kassierer, ein Schriftführer und sieben Gründungsmitglieder erforderlich.

"Wenn die Stadt das Projekt in den kommenden fünf Jahren nicht angeht, spielen zwei Monate mehr keine Rolle", fand die TSV-Vorsitzende Gisela Schmidt und bezeichnete die vier Wochen bis zur angedachten Gründungsversammlung als "etwas zu ambitioniert".

Die Runde beschloss, die nächste Zusammenkunft mit dem vierten Boller Dorfstammtisch am 23. Oktober zu verbinden und die Zeit bis dahin in mehrfacher Hinsicht zu nutzen. Dafür, mehr potenzielle Mitglieder von der Jugend bis zu den Senioren ins Boot zu holen, auch bislang wenig aktive Bevölkerungsteile aus der Reserve zu locken und die Vereinsziele so zu formulieren, dass sich möglichst viele Unterstützer damit identifizieren können. Es fielen Schlagworte wie "Mehr Lebensqualität" oder "Mehr Raum für Boll".

Da auch der benachbarte Tennisclub Bochingen sowie die Spielvereinigung Bochingen, die hinter der Halle über einen Fußballplatz verfügt, in punkto Trainingszeiten, Duschen und Umkleiden Bedarf an einer Hallenerweiterung angemeldet haben, bestand Hoffnung, dass deren "Leidensdruck" zur Unterstützung des neuen Vereins führt. Man hofft, von den Erfahrungen der "Bürger für Bochingen" profitieren zu können und regte einen Meinungsaustausch an.

Schittenhelm betonte – ohne zu werten – man habe aus gesamtstädtischer Sicht beim Gemeinderat "eher schlechte Karten", wenn Boll und Bochingen nicht als "westliche Hochfläche" gemeinsames Interesse demonstrieren.