Das Quntett "InterFerencE" mit Ferenc Mehl am Schlagzeug spielt bei der Preisverlehung. Fotos: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Auszeichnung: Fünfter Rotary-Kulturpreis geht an Ferenc Mehl / Jürgen Knubben: Jazzer sind Teamplayer

Oberndorf/Rottweil. Mit dem fünften Rotary-Kulturpreis wurde in der ehemaligen Klosterkirche der aus Rottweil stammende Jazz-Schlagzeuger Ferenc Mehl ausgezeichnet. Der Rotary-Präsident Volker Glissmann überreichte die Urkunde und den Projektzuschuss in Höhe von 3000 Euro an den jungen Künstler, der in Stuttgart lebt.

Mehl machte seine Ausbildung am Conservatorium van Amsterdam, an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, an der Hochschule für Musik in Stuttgart und zuletzt an der Manhattan School of Music in New York. Verschiedene Institutionen haben ihm bereits Stipendien zuerkannt und Preise verliehen.

Bürgermeister Hermann Acker freute sich darüber, dass man die Oberndorfer Kirche, den kulturellen Mittelpunkt der Stadt, für diesen Festakt ausgewählt hatte. Die Region berge viele Potenziale in Sachen Kunst, Musik und auch Sport, sagte Acker.

Jürgen Knubben sprach die Laudatio und würdigte den Werdegang von Ferenc Mehl. Dieser habe harte Jahre hinter sich, sei aber heute eine Größe im Jazz. Diese Musikrichtung sei etwas für Kenner, führte er weiter aus und betonte, dass Jazzer Teamplayer seien.

Mit dem Projekt "InterFerencE" verwirklicht sich der Schlagzeuger Ferenc Mehl einen Traum. Überlagerungserscheinungen beim Zusammentreffen von Wellen, aber auch von Persönlichkeiten und Musikstilen faszinieren ihn.

Das Herzstück dieses Quintetts bildet der Klang, der durch die Frontline aus zwei Holzbläsern entsteht. Gekonnt spielt der Bandleader mit Kombinationen aus Bassklarinette, Sopran-, Tenor- und Altsaxofon. Gepaart mit einem erdigen Fundament von Kontrabass und Klavier werden die melodiösen Kompositionen von Ferenc Mehl zum Glänzen gebracht.

Als Besonderheit wird hin und wieder der spezielle Klang eines Harmoniums eingesetzt, der sich hervorragend mit Bassklarinette und Glockenspiel verwebt. "InterFerencE" gelingt es, einen einzigartigen Bandsound zu kreieren, von dem man sich nur schwer wieder lösen kann.

Zusammen mit Andreas Francke (Sopran- und Altsaxofone), Jochen Feucht (Tenorsaxofon), Fabian Meyer (Klavier und Harmonium) und Jakob Obleser (Bass) gab der Preisträger Songs und Melodien aus der eigenen Feder, interpretiert mit viel Freiraum und Liebe zum Detail, zum Besten und bewies vor einem begeisterten Publikum eindrucksvoll seine Klasse.