Projekt: "Fit4Job" an Beruflichen Schulen
Für eine zielorientierte Vermittlung aus der Schule heraus in die Ausbildung fand das Projekt "Fit4Job" an den Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz (BOS), diesmal am Standort Oberndorf, statt. Acht Betriebe stellten ihre Ausbildungsmöglichkeiten vor.
Oberndorf. Im Einzelhandel, in der Industrie oder in der Pflege – rund 160 Schüler aus dem Schulversuch der Dualen Ausbildungsvorbereitung, dem Berufskolleg, dem Wirtschaftsgymnasium und der Berufsfachschule Wirtschaft (Sulz) durften sich ihrem Interesse entsprechend in zwei Informationsrunden bei den Unternehmen über eine Ausbildung informieren.
Mit Aldi Süd aus Donaueschingen, dem Alpenland Pflege- und Altenheim Sulz, dem Karrierecenter Bundeswehr (Donaueschingen), der Hofgut Domäne (Hechingen), Kern-Liebers aus Schramberg, Plocher Möbelelemente aus Vöhringen, Trumpf (Schramberg) und dem Polizeipräsidium Tuttlingen waren gleich acht potenzielle Arbeitgeber anwesend, um nach vielversprechenden Auszubildenden Ausschau zu halten.
Äußerst nachgefragt seien in diesem Jahr Polizei und Bundeswehr, aber auch die Industrie gewesen, berichtete Angelika Lacher von den BOS. Weniger Zuspruch fand der Pflege- und Servicebereich. Insgesamt sei das Interesse jedoch ausgeglichener als am Standort Sulz.
Plocher Möbelelemente aus Vöhringen war diesmal neu dabei. Inhaber und Geschäftsführer Philipp Egner war es zunächst wichtig, zu verdeutlichen, was das Unternehmen herstellt: Möbelelemente für die Bereiche Küche, Schlafzimmer, Bad und Spezialmöbel. Des Weiteren sei die derzeit 110 Mann starke Firma unter den Top-3-Schubkastenherstellern.
Azubis haben gleich viel Verantwortung
Während die weiblichen Zuhörer sich mehr für eine Ausbildung zur Industriekauffrau zu interessieren schienen, war den Männern der Ausbildungsberuf zur Fachkraft für Lagerlogistik sympathischer. "Uns ist wichtig, dass Azubis gleich viel Verantwortung übertragen bekommen", erklärte Birgit Mäntele, die seit 39 Jahren bei Plocher arbeitet.
Bei den Voraussetzungen konnte Egner die Schüler beruhigen: "Klar, mit einer Fünf in Mathe wird Industriekaufmann schwierig, aber am wichtigsten ist uns die Motivation", sagte er. Beliebt seien außerdem Praktika und Schnuppertage im Unternehmen, die jederzeit organisiert werden können.
Motiviert wirkten auch Bianca Weinmann und Susann Thamm vom Alpenland Pflege- und Altenheim in Sulz. Sie wollten vor allem vermitteln, dass Pflege nicht nur psychische und physische Belastung bedeutet, sondern auch Freude am Leben zu vermitteln. Zudem sei der Beruf vielseitiger als mancher denkt. "Man lernt viele Krankheitsbilder und Abläufe kennen, beispielsweise im gerontopsychischen Bereich, also bei dementen Patienten", erklärte Thamm.
Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten seien vielfältig vom Wundmanager über den Ernährungsberater bis zum Alltagsbetreuer. Zu erwarten sei zudem, dass die Ausbildungsberufe Alten- und Krankenpfleger bald zu einem werden, prognostizierte Thamm.
"Wir alle kennen Leute, die Hilfe brauchen. Diese Arbeit ist sinnvoll", stellte eine Schülerin fest, nachdem sie über die täglichen Aufgaben der Pfleger aufgeklärt wurde. Sie könnte ihrer Entscheidung, was sie nach der Schule mal machen möchte, an diesem Tag einen Schritt näher gekommen sein.