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Neckarhalle wird zur Rock-Arena. Mix reicht von Pop bis Metal. Montag endet mit Peter Pux und Luxuslärm.

Oberndorf - Drei Tage Rocksounds satt: Das Easter-Cross-Festival serviert in der Neckarhalle eineinhalb Dutzend Bands. Und die heizen mit einem vielfältigen Mix von Pop bis Metal dem Publikum ordentlich ein.

Showtime in der Neckarhalle: Am Samstagabend stehen sich die Besucher zwar noch nicht auf den Füßen, doch als "Electric Love" pünktlich kurz nach acht loslegen, wandelt sich die Vorfreude in Festivallaune. Das Punkrock-Quartett tut alles, um die Besucher so richtig auf Touren zu bringen – mit Erfolg. Es ist der Start in ein Festival, das sich binnen kurzer Zeit einen Namen gemacht hat, dennoch noch kein Selbstläufer ist. Und so ist bei aller Routine, die die Abläufe deutlich entspannt, nach wie vor Kreativität gefragt.

Die Antwort ist ein Line-Up, das von Ostersamstag bis Montagabend sowohl klassische Festivalgänger – die reisen gerne auch vom Hochrhein und aus der Stuttgarter Ecke nach Oberndorf – als auch Spezialisten anspricht, die sich einen einzelnen Tag ’rauspicken. Zum Beispiel die drei Mädels aus Sindelfingen, die am Sonntag eigens wegen "Heisskalt" angereist sind. Sie wurden nicht enttäuscht. Nicht nur ihre Lieblingsband, die an diesem Tag ab Mitternacht poetische Texte in knackigen Postcore-Sound hüllt, begeistert die Besucher. Manche lassen sich von der düsteren, krachenden und technisch aufwendigen Performance von "We Butter the Bread with Butter" direkt hineintragen, andere schwelgen in diesem Moment noch in der ausgelassenen Stimmung, die zuvor "The Prosecution" mit vollgriffigem Ska-Punk in die Halle gebracht hatten. In Oberndorf reiht sich das am Sonntag nahtlos an die große Metalcore-Eröffnung, angesetzt von "Light Your Anchor" am späten Nachmittag, verfeinert von "A Traitor Like Judas", die trotz zwei Erkrankungen in der Band richtig loslegten, und fertig angerichtet von "Any Given Day". Kräftige Spezialwürze steuerten "GWLT" mit klassisch hartem Crossover bei.

Der erste Abend hatte schwerpunktmäßig eher etwas für die Alternative- und Punkfans auf Lager. Feine Sachen, versteht sich. Denn mit "Annisokay" und "Blackout Problems" gastierten Bands am Neckar, die sich mit energiegeladenem Alternative-Rock einen guten Namen gemacht haben – und das auch in Oberndorf live unter Beweis stellten. Eine Spur technischer, doch nicht minder authentisch, legten "His Statue Falls" vor dem Finale am Samstag vor. Und das gehörte klassischem Punkrock: "Itchy Poopzkid" begeisterten mit rotziger Musik für beste Stimmung.

Der Montag legt dann nochmal neue Töne auf. Bei Acts wie "Luxuslärm" und "Peter Pux" kommen auch die Pop-Fans und Freunde gemäßigterer Klänge und Freude an kreativer Musik auf ihre Kosten. So darf ein buntes, mit viel Performance ausgestattetes Festival ausklingen.