Im Gemeindewald Aistaig sind rund 950 Festmeter Käferholz angefallen. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: In Aistaig ist vor allem die Situation im Wald kritisch / 1250-Jahr-Feier steht zudem an

Oberndorf-Aistaig. Die Straßenbeleuchtung in Aistaig war Thema bei der Bürgerfragestunde in der ersten Ortschaftsratsitzung des neuen Jahres.

Ein Bürger bemängelte die totale Dunkelheit in der Wiesentalstraße nach 0.30 Uhr und fragte an, ob es nicht möglich sei, wenigstens jede zweite Laterne brennen zu lassen. Ortsvorsteher Frank Ade teilte mit, dass dies technisch nicht machbar sei. Er sehe auch keine andere Möglichkeit, um die Straße bei Dunkelheit zu beleuchten.

Die zweite Anfrage beschäftigte sich mit der Beleuchtung des Parkplatzes hinter der Turnhalle. Dort herrsche völlige Dunkelheit, und Frauen und Kinder beschleiche ein beklemmendes Gefühl, wenn sie zu den dort parkenden Autos gingen, hieß es. Ade will sich schlau machen und nach einer Lösung suchen.

Die Situation im Stadtwald Oberndorf stand im Mittelpunkt der Sitzung. Der seit Beginn des Jahres für Aistaig zuständige Revierförster Simon Köninger bezeichnete bei seinen Ausführungen das Jahr 2019 als "Katastrophenjahr". Die Auswirkungen des Trockenjahres 2018 seien noch deutlich zu spüren. Die Wasserdefizite konnten noch nicht aufgeholt werden. Weil es zu warm und niederschlagsarm gewesen sei, habe es eine Massenvermehrung der Schadinsekten Tannenborkenkäfer, Buchdrucker und Kupferstecher gegeben.

Die Schadholzproblematik sei noch dramatischer als nach den Stürmen 1990 und 1999. Dadurch werde der Holzmarkt bei abflachender Konjunktur überschwemmt. Die Folge seien sinkende Holzpreise – eine dramatische betriebswirtschaftliche Situation, so der Forstfachmann. Im Gemeindewald Aistaig beispielsweise seien insbesondere im Weiherwald und im Hegholz rund 950 Festmeter Käferholz angefallen. Ein Frischholzeinschlag habe nicht stattgefunden. Lediglich der Verbissschutz, die Jungbestandspflege und die Wegunterhaltung habe man vornehmen können.

Auch im laufenden Jahr habe die Aufarbeitung des Schadholzes absoluten Vorrang berichtete Köninger. Ab Mai seien die Fichten Ausgangspunkt für eine Massenvermehrung des Borkenkäfers. Im Privatwald müsste dieses Holz ebenfalls bis zu diesem Zeitpunkt aufgearbeitet werden. Geplant seien dieses Jahr Hiebe in der südlichen Stumpenhalde und in der Dörchenhalde in einer Größenordnung von rund 600 Festmetern, abhängig von der Entwicklung auf dem Holzmarkt und von der Käferproblematik. Im Februar müssen die Verkehrsteilnehmer mit Einschränkungen zwischen Aistaig und Sulz rechnen. Dort werden vom Triebsterben betroffene Eschen am Fahrbahnrand gefällt.

Ortsvorsteher Ade teilte mit, dass in der Turnhalle ein leichter Legionellenbefall festgestellt worden sei. Maßnahmen seien eingeleitet und die betroffen Wasserentnahmestellen ausgeschildert. Im März sollen die Umbaumaßnahmen in der Turnhalle beginnen. Ab da ist mit Einschränkungen des Sportbetriebs zu rechnen, zumal auch die Heizung erneuert wird und deshalb acht Wochen lang nicht geheizt werden kann.

Der Ortsvorsteher teilte ferner mit, dass der Ort eine Aktion "Bürger für Aistaig" ins Leben rufen will. 2020 steht die 1250-Jahr-Feier an. Deshalb sollen zeitnah Ausschüsse gebildet werden.