Die Bierbrauer bei der Arbeit Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Fastenbier: Missionsausschuss bietet diesmal "Osterbock" an

Oberndorf. Eine tagesfüllende Aktion war das Fastenbierbrauen durch den Missionsausschuss der katholischen Kirchengemeinde St. Michael, das am Wochenende mit viel Spaß und guter Laune in der Küche des Don-Bosco-Hauses stattfand.

Zum elften Mal trafen sich engagierte Mitglieder und Helfer vom Ausschuss Mission, Entwicklung, Frieden – so der offizielle Name dieser Gruppe – um mit Hilfe eines professionellen Brauers aus hochwertigen Zutaten das Fastenbier herzustellen. Ein 30-Liter-Fass wird am 29. März nach dem Gottesdienst beim Frühschoppen mit anschließendem Fastenessen ausgeschenkt. Außerdem wird der in Flaschen abgefüllte, besondere Gerstensaft bei dieser Gelegenheit für den guten Zweck verkauft, solange der Vorrat reicht. Welche Fastenspeise in diesem Jahr angeboten wird, soll Anfang März festgelegt und rechtzeitig bekanntgegeben werden.

Der Erlös ist für die Misereor-Fastenaktion 2020 unter dem Leitspruch "Gib Frieden" bestimmt. Mit den Ländern Syrien und Libanon steht eine Region im Mittelpunkt, die neben großer ethnischer, religiöser und kultureller Vielfalt auch von zahlreichen Konflikten geprägt ist. Inmitten von Gewalt und Unsicherheit unterstützt Misereor über Partnerorganisationen verschiedene Projekte, damit Menschen im Krisengebiet wieder Kraft für die Bewältigung ihres Alltags schöpfen können.

Finanzielle Unterstützung

Außerdem leistet der Missionsausschuss übers Jahr finanzielle Unterstützung für Projekte in Argentinien, von Pater Benno Baumeister in Burundi und zum Kauf von "Sonnenhäusern" in Indien.

Beim Oberndorfer Fastenbier handelt es sich in diesem Jahr um ein "Osterbock", während zum zehnjährigen Jubiläum im vergangenen Jahr ein "Red Ale" mit Bernsteinfarbe gebraut wurde. Die Verantwortlichen um den Vorsitzenden des Missionsausschusses, Wolfgang Hauser, legen Wert darauf, jedes Jahr eine andere Geschmacksrichtung anzubieten.

Gerade darin liegt der besondere Reiz dieser Aktion, sowohl für die Besucher als auch für Philipp Staudinger, der als Brauer und Mälzer bei Alpirsbacher Klosterbräu arbeitet. Er unterstützte die Hobby-Brauer von Anfang an mit seinem Fachwissen. Mehrfach hat er in den vergangenen Jahren die erforderlichen Zutaten nicht nur besorgt, sondern auch aus eigener Tasche bezahlt. In diesem Jahr wurden die Rohstoffe von der Brauerei gespendet. Gebraut wurde nach dem deutschen Reinheitsgebot mit rund 50 Kilogramm Malz, Hefe und einer Auswahl aus drei Sorten Aromahopfen. Besonders erwähnenswert ist laut Wolfgang Hauser, dass das Wasser aus derselben Leitung stamme wie einst das Brauwasser für die Oberndorfer Brauerei. Allmählich entfaltete sich beim Maischen, Läutern und Kochen auch der typische Geruch, den viele Oberndorfer von früher kennen.

Auf eine Stippvisite kamen Pfarrer Martin Schwer und Pastoralassistentin Hannah Schädel vorbei. Sie ließen es sich nicht nehmen, probehalber in einem der riesigen Töpfe zu rühren und hörten interessiert den Anekdoten über die Anfänge zu, als man noch keine Kupferspirale besaß und das Bierfass spät in der Nacht zum Kühlen in den Bach stellen musste.

Inzwischen ruht das Jungbier im Keller, wo die zugesetzte Hefe den Zucker in Alkohol verwandelt. Das Endprodukt wird ein Bockbier mit 16 Prozent Stammwürze und einem Alkoholgehalt von 6,5 bis 7 Prozent Alkohol sein.  Am 29. März ist um 9 Uhr Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Michael. Es folgen der Fassanstich und Frühschoppen im Don-Bosco-Haus. Ab 11.30 Uhr wird ein einfaches, selbst gekochtes Fastenessen angeboten.