So sollte das Wohnheim mit Café ursprünglich aussehen. Foto: Visualisierung Architekt Bauer

Lebenshilfe ändert Konzeption für Bau in Wasserfallstraße. Vorhaben wäre nicht refinanzierbar.

Oberndorf - Kein neues Café der Lebenshilfe in der Wasserfallstraße – das durchgeplante und genehmigte Projekt der Lebenshilfe wurde noch einmal auf den Prüfstand gestellt. Das Ergebnis: Das Vorhaben wäre nicht refinanzierbar.

Die Enttäuschung stand den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Technik am Mittwoch ins Gesicht geschrieben. Schuld ist die Entscheidung der Lebenshilfe, statt eines dreigeschossigen Wohnheims mit Besuchercafé und Terrasse in Richtung "Teichlandschaft" nur noch ein zweigeschossiges reines Wohnheim zu bauen.

Es bleibt lediglich beim Wohnheim

Die Pläne waren vielversprechend, die Verhandlungen wurden bereits seit 2016 geführt, wie der Erste Beigeordnete Lothar Kopf berichtete. Die Lebenshilfe war seit geraumer Zeit auf der Suche nach einem Grundstück in der Neckarstadt gewesen. Schließlich fiel die Wahl auf 1400 Quadratmeter in der Wasserfallstraße. Im Erdgeschoss war das Café geplant, in den beiden Stockwerken darüber das Wohnheim.

Dass es nun lediglich beim Wohnheim bleibt, sei bedauerlich und natürlich um ein Vielfaches weniger attraktiv als der Ursprungsplan, meinte Kopf. Ausschlaggebend für die Entscheidung des Aufsichtsrates der Lebenshilfe war offenbar, dass das Projekt wirtschaftlich nicht tragbar gewesen wäre. So erläuterte es Architekt Jürgen Bauer. Unter anderem gebe es offenbar keine Zuschüsse für die gewerbliche Nutzung, so Kopf. Des Weiteren habe die Lebenshilfe mit ihrem bereits vorhandenen Café und der Kaffeerösterei in den vergangenen Monaten nur rote Zahlen geschrieben, informierte Bauer den Ausschuss.

"Café wäre Bereicherung der Oberstadt gewesen"

Seine neue Planung sieht vor, die Geschosse auf zwei zu reduzieren. Die Fassadengliederung und Aufteilung blieben wie gehabt, ein Sockel hebe das Gebäude vom Gelände ab. Die Kernzone mit Treppenhaus und Nutzräumen werde um einen Meter verlängert, um Platz für zusätzliche Lagerräume und einen großzügigen Mehrzweckbereich zu schaffen.

"Schade, das Café wäre eine Bereicherung für die Oberstadt gewesen", meinte SPD-Stadträtin Ruth Hunds. Wolfgang Hauser (CDU) stimmte ihr zu und ergänzte, dass Inklusion mit einem Café wohl deutlich besser erlebbar gewesen wäre. "Es wäre definitiv eine Aufwertung für die Oberstadt gewesen. Die Enttäuschung ist auch bei der Verwaltung groß. Trotzdem sind die Gründe nachvollziehbar, und es wird wohl noch das eine oder andere Projekt auftauchen, das coronabedingt noch einmal auf den Prüfstand gestellt wird", prophezeite Bürgermeister Hermann Acker.

Ein Ausschussmitglied erkundigte sich danach, wie lange man noch von den 30 Parkplätzen profitieren könne, die im Zuge der Baumaßnahme wegfallen werden. Architekt Bauer erklärte, dass soweit alles vorbereitet sei. Der Baubeginn sei nun abhängig von den Zuschussgebern. Er rechne mit dem Frühjahr oder Sommer 2021.

Mit Wehmut gaben die Ausschussmitglieder einstimmig grünes Licht für die beantragte Änderung der baulichen Konzeption.