Die helle Fläche umreißt das Sondergebiet "Am Brühlbach" am Bochinger Ortseingang. Foto: Büro Gfrörer/Stadt Oberndorf

Freie Wähler lehnen fast geschlossen Bebauungsplanentwurf "Am Brühlbach" ab.

Oberndorf - Der Standort für den geplanten Lebensmittelmarkt am Bochinger Ortseingang sorgte auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung für Diskussionen. Die Freien Wähler lehnten fast geschlossen sowohl den dafür nötigen Bebauungsplanentwurf "Am Brühlbach" als auch die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans ab. FWV-Stadtrat Wolfgang Schittenhelm enthielt sich.

"Städtische Entwicklung kann auch anders aussehen," begründetet Fraktionschef Dieter Rinker die Ablehnung. Es sei nicht nachzuvollziehen, weshalb die Bewohner des einen Baugebiets geschont werden sollten, und andere Anlieger dafür die Leidtragenden seien. Zudem gebe es Bochinger Bürger, die Sorge hätten, dass sich am Bochinger Ortseingang künftig noch andere Gewerbetreibende ansiedelten. Bürgermeister Hermann Acker betonte, man entwickle hier kein Gewerbe-, sondern ein Sondergebiet – nur für diesen einen Markt.

CDU-Stadtrat Martin Karsten warf Rinker vor, er wolle den Bürgern die Lebensqualität, die mit dem Vorhaben einhergehe, verweigern. Er bezeichnete das Vorhaben als einen Glücksfall für Bochingen und auch für Boll.

Rinker stellte hingegen in Frage, dass Lebensqualität dann erreicht sei, wenn ein Bäcker im Ort womöglich wegen des Discounters schließen müsse.

Wolfgang Schittenhelm bezeichnete es als "sehr schade", dass man das mache, was ein Investor vorgebe. Denn andere Grundstücke gebe es sehr wohl, die gefielen dem Investor halt nur nicht.

SPD-Stadträtin Ruth Hunds erklärte hingegen, ihre Fraktion unterstütze das Vorhaben. Es sei schließlich geprüft worden, ob es alternative Grundstücke gebe. Auch CDU-Ratskollege Wolfgang Maier sagte, seine Fraktion stehe einstimmig dahinter. Bebauungsplanwurf und Flächennutzungsplanänderung wurden somit mehrheitlich abgesegnet.