Die Firma Bippus wird in dritter Generation geführt. Auf dem Bild: Bastian Bippus, Klaus Bippus und Thomas Albiez (von links) Foto: IHK Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez besucht Paul Bippus GmbH

Oberndorf-Bochingen. Als beeindruckendes Wachstumsunternehmen bezeichnete Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg, die Paul Bippus GmbH in Oberndorf. Während der Besichtigung des neuen Werks vier im Ortsteil Bochingen wurde gleichzeitig die hohe Expertise des Großserienspezialisten für die Automobilbranche deutlich.

Das Familienunternehmen zählt zu den "Hidden Champions" der Region. Denn Drehteile aus Oberndorf befinden sich weltweit in Fahrzeugen zahlreicher Marken, allerdings nicht sichtbar, sondern in Motorkomponenten, der Lenkung, Bremsen und vielen weiteren Bauteilen.

"Täglich verlassen durchschnittlich etwa drei Millionen Teile unsere Werke in Richtung von 33 Ländern rund um den Globus", verdeutlicht Geschäftsführer Klaus Bippus die Dimensionen.

Im 60. Jahr des Bestehens des von Paul und Anna Bippus seinerzeit in Epfendorf gegründeten Unternehmens sind die Weichen auf weiteres Wachstum gestellt: "Neue Serienanläufe stehen vor dem Start", berichtet Bastian Bippus als Vertreter der dritten Generation der Familie. Diese Aufträge sind auch der Hintergrund der Investitionsentscheidung für das neue Werk, das etwa 10 300 Quadratmeter Produktionsfläche bietet und mit modernster Lüftung mit Wärmerückgewinnung, durchgängiger LED-Beleuchtung und Fotovoltaikanlage auch bei den Umweltstandards überzeugt.

Zudem wird derzeit auch noch ein Werk in den USA in South Carolina errichtet. Wenn man so will, eine Unausweichlichkeit der Globalisierung. Die Kunden wünschten sich die Zulieferer im jeweiligen Markt.

In den vergangenen Monaten hat Bippus von dieser Globalisierung direkt profitiert, denn die Delle in der Produktion hiesiger Automobilproduzenten in Folge der WLTP-Zertifizierung sei kaum zu spüren gewesen angesichts des hohen Exportanteils: "Wir haben bis in den Oktober hinein bis zu 21 Schichten gefahren, unser Fokus bleibt in jedem Fall in Deutschland", sagt Klaus Bippus. Etwa 30 000 Tonnen Stahl werden jährlich von den mehr als 600 Mitarbeitern verarbeitet, auch hier geht es international zu, denn 23 Nationen sind in der Belegschaft vertreten.

Die Sicherung der Fachkräfte von morgen geht Bippus mit einer seit 2007 bestehenden Ausbildungswerkstatt an. Der aktuelle Stand von 25 Auszubildenden und zwei Werkstudenten soll weiter ausgebaut werden, hinzu kommen Rekrutierungsmaßnahmen etwa über das seit 1998 bestehende Joint Venture in Spanien. Derzeit werden neun Facharbeiter aus Spanien eingewiesen. Thomas Albiez dankte der Familie für deren Engagement in der Ausbildung, das vielen jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben ermögliche.

Einig war man sich, gemeinsam die Vorteile der Dualen Ausbildung in der öffentlichen Diskussion zu betonen. Beruhigt nahm Albiez zur Kenntnis, dass die dritte Generation der Familie bereits im Unternehmen aktiv ist und so für Kontinuität gesorgt ist.