Fotos: Zeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Wo soll’s in der Mittagspause hingehen? Heute: Die Mensa im Bonhoefferhaus

Von Karin Zeger

Der freundschaftliche Umgang und die bodenständige Küche zeichnen die Mensa im Bonhoefferhaus aus. Seit rund drei Jahren kochen dort Hans-Richard Bohlsen und Karl-Heinz Weißbrodt für ihre kleinen und großen Gäste.

Oberndorf. Zwischen 40 und 50 Essen gehen täglich über die Theke im Bonhoefferhaus. "Wir kochen jeden Tag frisch, zur Auswahl stehen ein klassisches und ein vegetarisches Gericht", erzählt Karl-Heinz Weißbrodt. Zusammen mit Hans-Richard Bohlsen hat er seit 2013 die Mensa von der Stadt gepachtet und ist für die Verpflegung an der Verbundschule und am Gymnasium zuständig.

Kaiserschmarrn nur noch ohne Rosinen

"Wir kochen das, was sich die Kinder wünschen", erzählt Bohlsen. Klar, werde manchmal auch was Neues ausprobiert – die Rückmeldung folgt dann prompt. "Die Kinder sind sehr ehrlich, wir werden gelobt, wenn’s schmeckt, aber sie sagen auch, wenn es mal nicht passt."

Wie beim Kaiserschmarrn. Den hat Weißbrodt beim ersten Mal mit Rosinen gebacken. "Die lagen dann alle feinsäuberlich am Tellerrand aufgereiht", erzählt der gelernte Maschinenschlosser und lacht. Seither gibt’s Kaiserschmarrn nur noch ohne. "Jetzt sind die Teller leergeputzt." Wie auch an Tagen, an denen Linsen mit Spätzle, Spaghetti oder Fischstäbchen auf dem Speiseplan stehen. In den meisten Fällen gibt’s einen Salat und ein Dessert dazu. In der Ecke haben die zwei Pächter ihre "Mensa-Box" aufgestellt, dort können ihre Gäste schriftlich Kritik üben. "Die ist seit Monaten leer, offensichtlich sind alle glücklich", erzählt Bohlsen, den es der Liebe wegen 2006 von Ostfriesland an den Neckar gezogen hat.

Im Bonhoefferhaus bekommen nicht nur Schüler für 3,70 Euro ihr Mittagessen. Auch Lehrer und auswärtige Gäste können dort essen, diese bezahlen 4,50 Euro. "Hauptsächlich sind es Handwerker, die zum Mittagessen kommen. Die nutzen auch die guten Parkmöglichkeiten direkt vorm Haus." Insgesamt bietet die Mensa 100 Gästen Platz.

Ab halb acht ist die Heißtheke unter anderem mit Schnitzel und Hackfleischküchle bestückt. Viele Schüler holen sich bereits dann ihr Vesper.

Wer mittags zum Essen kommen möchte, muss bis neun Uhr bestellt haben. Auch der Pausenverkauf läuft über das Mensa-Team, zu dem noch drei Aushilfen gehören.

Die Freude an ihrer Arbeit, ist dem Pächter-Duo anzumerken. Der Umgang mit den Kindern und Jugendlichen, die alle Du zu ihnen sagen, macht Spaß. "Es ist ein Geben und ein Nehmen", sagt Weißbrodt, der von den Grundschülern schon mal selbstgemalte Geschenke bekommt.

Die Idee, die Schulmensa zu übernehmen, sei eigentlich aus einer Bierlaune heraus entstanden.

"Früher waren wir lediglich ›Vereinsköche‹ und haben eben privat viel hinterm Herd gestanden", so Bohlsen. Als sie ihr Konzept dann der Stadt vorstellten, hatten sie acht Mitbewerber.

Übrigens: Auch am Fasnetsdienstag hat das Bonhoefferhaus bis 15 Uhr geöffnet. Dort servieren Bohlsen und Weißbrodt bereits vor dem Sprung Weißwürste (Reservierungen können unter Telefon 0171/ 6 28 09 65 vereinbart werden).