Da störten auch ein paar Regentropfen am Ende nicht: Vom Publikum dicht umringt waren die Darbietungen im Schulhof wie hier die Cajon-Gruppe, die von FSJ-ler Robin Müller geleitet wird (linkes Bild). Die Zirkusgruppe (vorne) und zuvor die Bläserklasse (hinten) beeindruckten das Publikum (rechtes Bild). Fotos: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Starke Gemeinschaft macht fit fürs Leben / Vielseitige Betreuungsangebote mit Vorführungen präsentiert

Zur "Showtime" bei der Grundschule Lindenhof versammelte sich die ganze Schulgemeinschaft vor den Pfingstferien auf dem Hof.

Oberndorf. Schüler, Lehrer, das Betreuungsteam, die beiden FSJ-ler und Ehrenamtlichen hatten gemeinsam eine vielfältige und informative Präsentation all dessen vorbereitet, womit sie sich nun schon im zweiten Schuljahr als Ganztagesschule (GTS) während der Betreuungszeit beschäftigen.

An drei Nachmittagen pro Woche (montags findet Nachmittagsunterricht statt, der Freitagnachmittag ist frei) gibt es nach dem Mittagessen und der für Hausaufgaben reservierten Lernzeit je fünf bis sechs klassenübergreifende Angebote. Sie laufen parallel und dauern jeweils eine Stunde.

Zu den Dauerbrennern zählen "Spiel und Spaß am Nachmittag" und Angebote zum Basteln sowie rund um Küche, Garten und Natur. Dank der 72-Stunden-Aktion der KjG Oberndorf und Unterstützung durch den Nabu, verfügt die Schule inzwischen auch über ein Hochbeet, ein grünes Klassenzimmer und ein Insektenhotel. Sogar eine Bienenwiese wurde angelegt.

Schulleiterin Conny Söll bestätigte in ihrer Begrüßungsansprache, dass Lernen nicht nur am Schreibtisch stattfinde. Kreativität und Freude am Tun würden gefördert und die Kinder auf eine sich stetig wandelnde Welt vorbereitet. Dabei habe man jede Menge Spaß. Der aufgeregte Nachwuchs brannte förmlich darauf, den Angehörigen die sportlichen, musikalischen und kulinarischen Fähigkeiten zu zeigen und heimste dafür viel Lob und Beifall ein. Auch literarische und kreative Begabungen kamen nicht zu kurz.

Jede Gruppe hatte etwas für diesen besonderen Abend vorbereitet, der Schulfestcharakter hatte. Es gab Auftritte der Bläserklasse, der "Voices of Lindenhof" und vom Zirkus Konfetti sowie eine rhythmische Trommel-Darbietung mit selbstgebauten Cajons. Conny Söll gab bekannt, dass 1036 Euro aus dem Verkauf selbstgebastelter Weihnachtskarten und dem Erlös der vier Haiti-Vesper im vergangenen Jahr an das Waisenhaus in Haiti übergeben werden konnten, um die Not der Kinder zu lindern. Eine Spendenurkunde und ein Kinderbrief seien eingegangen, der nun durch alle Klassen wandert. Außerdem wurde das beliebte Klettergerüst im Schulhof um zwei Reckstangen erweitert.

Verschiedene Aktionen ließen keine Langeweile aufkommen. Die "SaniKids" legten Verbände an und kannten sich besser mit der stabilen Seitenlage aus als mancher Erwachsene, den sie gekonnt in Position brachten.

Zum Motto "Was wächst denn da?" gab es ein Blumenquiz. Austoben konnte sich die Jugend beim Bewegungsparcours in der Turnhalle von Kindertherapeutin Inga Repp. Schüler-Eltern-Teams kämpften beim Tischkicker-Turnier um den Sieg. Wer eine Stärkung brauchte, konnte am Verpflegungsstand der Drittklässler-Eltern und mit Cocktails von der Saftbar der zweiten Klasse auftanken. Dort durften die Experimentierfreudigen bestimmen, welche frischen Wildkräuter in den Fitnessdrink gemixt werden sollten. Auch die Reporter-Kids, deren sehnlichster Wunsch ein Besuch in einer "echten" Zeitungsredaktion ist, hatten ganze Arbeit geleistet und stellten die reich bebilderte Schulzeitung mit Nachrichten "Unter der Linde" vor.

Leckere Naschereien gab es bei den Gruppen "Spaß in der Küche" und "Garten-Küche-Kräuter-Werkstatt" zu kosten. Plakate, ein Palettengarten und Kunstwerke von der Filz- und Foto-Werkstatt sowie Werke aus Papier, Farbe und weiteren Materialien zeugten vom vielseitigen Betreuungsangebot und der Kreativität auf Seiten der Schüler und Gruppenleiter. Alle Ganztageshelfer wurden aus Wertschätzung für ihr Engagement mit einem kleinen Präsent überrascht.

Stolz zeigen die Grundschüler ihren Eltern eine weitere Plakatausstellung über den Naturtag. In vielen Kleingruppen hatten sie einen Samstagvormittag mit und in der Natur verbracht.

Zahlreiche Fotos zeigten die Kinder am Neckar, beim Imker oder Förster, auf dem Erlebnisbauernhof, bei den Hundefreunden und Kleingärtnern, wo sie hautnah auf Tuchfühlung mit Natur und Tieren vom Esel über Pferde und Hunde bis zum Bachflohkrebs gegangen waren.

Im Trubel etwas untergegangen ist allerdings der Appell an Eltern und Schülern, die riesige Sammlung sämtlicher Fundsachen des vergangenen Jahres durchzusehen und das Eigentum der Kinder an sich zu nehmen, da der Rest am Schuljahresende entsorgt werden müsse. Die Tische quollen fast über vor vergessenen Kleidungsstücken, Accessoires und Vesperdosen. Auch herrenlose Jacken und Schneehosen waren dabei.