Viele Freiwillige bei "Oberndorf hilft". Städtisches Amt für Jugend und Senioren ist Koordinierungsstelle.
Oberndorf - "Oberndorf hilft" ist gut angelaufen. Derzeit gibt es mehr Helfer, als Menschen, die um Unterstützung bitten. Zu den kostenlosen Hilfsangeboten gehören vor allem Einkäufe und Erledigungen.
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Das Amt für Jugend und Senioren ist Koordinierungs- und Schnittstelle, erläutert Amtsleiterin Heidi Kuhring. Menschen, die in der Corona-Krise nicht selbst zum Einkaufen gehen können, Hilfe anbieten - diese Überlegungen hatten natürlich auch die Mitarbeiter des Amts für Jugend und Senioren. Parallel dazu hatte sich die Facebook-Gruppe "Hilfsbereitschaft im Kreis Rottweil" gegründet. Die Oberndorfer KjG und die Jugendgruppe der Neuapostolischen Kirchengemeinde Aistaig hatten eine ähnliche Idee.
Stadt übernimmt Organisation
Inzwischen wurde alles "unter dem Dach der Stadt" zusammengeführt. Dies habe mehrere Vorteile. Zum einen sind die Helfer auf ihren Wegen über die Unfallkasse Baden-Württemberg versichert. Zum anderen können die älteren oder immungeschwächten Menschen, die auf diese Hilfe angewiesen sind, sicher sein, dass alles seriös zugeht. Schließlich öffne so eine Situation auch Betrügern Tür und Tor, so Kuhring. Sie betont, dass diese Hilfeleistung kostenlos ist - auch Spenden oder Trinkgelder wolle man nicht.
Fast 70 Helfer haben inzwischen ihre Dienste angeboten. Ira Häring hatte die Verteilung von 3000 Info-Zetteln organisiert. Sämtliche Haushalte in der Kernstadt samt Lindenhof müssten also über das Hilfsangebot informiert sein. In den Stadtteilen gibt es eigene Koordinatoren. Dort laufe auch viel über die Nachbarschaftshilfe, erklärt Kathrin Armbruster, die seit ein paar Wochen die zweite städtische Seniorenbeauftragte neben Gabriele Schneider ist.
Noch keine hohe Nachfrage
Noch sei die Nachfrage verhalten, meint sie. Um die zehn sogenannte "Tandems" habe man bisher gebildet. Jeweils ein Helfer und ein Bürger, der Unterstützung braucht, werden einander zugeordnet. Somit müssen sich die älteren Menschen nicht ständig an jemanden Neuen gewöhnen. Sie spreche die Menschen auch auf der Straße an, berichtet Kathrin Armbruster. Die Rückmeldungen trudeln so nach und nach ein. Es würden Woche für Woche mehr.
Ab und an sind auch Geldgeschäfte zu erledigen - etwa Bares von der Bank zu holen. Um diese Angelegenheiten kümmern sich die Mitarbeiter des Amts für Jugend und Senioren dann höchstpersönlich.
Telefongespräche gegen Vereinsamung
Man bietet zudem Telefongespräche an, um der Vereinsamung der Senioren, die nun nicht mal mehr zum Einkaufen raus kommen, entgegenzuwirken. Gleichwohl ist Kathrin Armbruster klar, dass es nicht so einfach sei, mit jemandem völlig Fremden am Telefon zu plaudern. Einen Versuch sei es aber doch mal wert, findet sie.
Die präventiven Hausbesuche, die die Seniorenbeauftragte sonst macht, können derzeit natürlich nicht stattfinden. Telefonische Beratung, auch beim Ausfüllen von Formularen, sei aber durchaus möglich, betont sie.
Telefonnummern
Die Mitarbeiter des Amt für Jugend und Senioren sind werktäglich von 8 bis 12 Uhr zu erreichen: Heidi Kuhring (07423/77 11 63); Gabriele Schneider (07423/77 11 88); Kathrin Armbruster (07423/ 77 11 65) sowie über die Handynummer 0163/7 76 81 28.