Rico Preusche und Heidi Kuhring freuen sich auf "Catch the Bus" am Samstag. Foto: Cools

Jugendliche kommen auf Kosten. Fünf Locations, fünf Veranstaltungen. Partys von Oktoberfest bis Après Ski.

Oberndorf - Von Party zu Party tingeln und die Jugendclubs kennenlernen – nach dem erfolgreichen Start von "Catch the bus" erwarten die Jugendlichen auch am Samstag wieder Partys von Oktoberfest bis Après Ski.

Von Malle nach Hawaii in nur 30 Minuten? Das war im Rahmen der Aktion "Catch the bus" ein Kinderspiel. Rund 600 Jugendliche zogen beim Partyabend vergangenes Jahr durch die Stadtteile und feierten, was das Zeug hielt. Keine Frage, dass das nach einer Wiederholung schreit. Das Konzept an sich ist zwar schon gut zehn Jahre alt, verliert aber offenbar nicht an Reiz. "Vergangenes Jahr waren ähnlich viele Jugendliche unterwegs wie vor zehn Jahren schon", freut sich Stadtjugendpflegerin Heidi Kuhring.

Après-Ski und Neon-Party

In diesem Jahr sind, bis auf den Waggon Lindenhof, wieder alle Jugendclubs der Erstauflage dabei. Die Stadtjugendpflege kümmert sich um den Bus-Transfer. Organisation, Motto und Gestaltung obliegen allein den Jugendlichen.

So dürfen sich Partyfreudige im Badhaus Beffendorf mit einer Après-Ski-Party schonmal auf die kalte Jahreszeit einstimmen. Winterlich geht es ebenfalls in Hochmössingen zu, erklärt Rico Preusche, einer der Organisatoren. Als Special Drink gibt es ganz dem Motto "Ice-Cold-Party" Ice Wine Slushies. Wer sowohl Hip-Hop-Beats als auch elektronische Sounds mag und zu Chart-Hits tanzen will, der ist dort richtig.

Viel Aufwand betrieben hatten im vergangenen Jahr die Aistaiger mit ihrer Hawaii-Strand-Party. Diesmal wird es bunt, grell und leuchtend: Neon-Party ist angesagt. "Generell wird dieses Jahr nichts mehr draußen stattfinden. Wir haben gemerkt, dass es einfach zu kalt ist", erklärt Heidi Kuhring. "Gleichzeitig wollen wir, dass die Jugendlichen, die noch keine Berührungspunkte mit den Clubs hatten, die Räume kennenlernen."

Die Boller setzen derweil auf ihr bewährtes Konzept des Oktoberfestes. Dort werden die Gäste in Dirndl und Lederhosen empfangen, dazu gibt’s zünftige Musik und natürlich Bier.

Rasen, schwärmen und zu elektronischer Musik abgehen heißt es beim Bochinger Jugendclub, der "Catch the Rave" feiert. DJ Ackermann legt von "softem" Techno über House bis zu Trance alles auf. Gefeiert wird im Krone-Saal.

Auch diesmal steht hinter dem Partysamstag ein Organisations-Team von gut 100 Jugendlichen. Rico Preusche, der sich um die Online-Werbung kümmert, ist guter Dinge. "Wir haben auf Facebook ähnlich viele Interessenten für die Veranstaltung wie vergangenes Jahr", sagt er.

Einblick in die Clique

Überraschenderweise seien 2017 auch viele auswärtige Jugendliche gekommen, etwa aus Sulz, Dornhan, Aichhalden, Hardt, Trichtingen, Harthausen und mehr. "Die Veranstaltung war offenbar so beliebt, dass die Sulzer sich ein ähnliches Konzept in ihrer Stadt gewünscht haben", verrät Heidi Kuhring.

In diesem Jahr werden drei Busse im Einsatz sein, um die Jugendlichen ab 14 Jahren von Party zu Party zu bringen. Zudem werden diese versetzt fahren. Der erste startet um 18 Uhr in Beffendorf, der zweite um 19 Uhr in Bochingen und der dritte um 20 Uhr in Aistaig.

Die Route führt immer jeweils von Beffendorf über Hochmössingen, Aistaig, Boll und Bochingen zum Oberndorfer Talplatz. "Alle halbe Stunde soll ein Bus vorbeikommen. Da muss man halt aufpassen und auf dem Sprung sein. Deshalb heißt es ›Catch the bus‹ (Erwisch den Bus)", meint Kuhring. Das mache in gewisser Weise ja auch den Reiz aus.

Die letzte Busrunde startet um 0.30 Uhr in Aistaig und endet um 1.30 Uhr am Talplatz in Oberndorf. Neu ist, dass der Transfer drei Euro kostet. Dafür kann die ganze Nacht gefahren werden. Zudem werde es Security im Bus geben, damit Platznot und Weizengläser in den Bussen der Vergangenheit angehören. "Das war für den Busfahrer eine Zumutung", so Kuhring.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. "Wir wollen, dass die Jugendlichen mal unverbindlich reinschnuppern können. Ein Jugendclub ist ja ein bisschen wie eine Clique, da ist die Hemmschwelle bei den Jüngeren oft noch recht hoch", weiß die Stadtjugendpflegerin. In Bochingen hat das Get-together-Konzept gefruchtet: Nach der Veranstaltung 2017 gab es neue Mitglieder für den Club, die nun sogar im Orga-Team sind.