Fotos: Danner Foto: Schwarzwälder Bote

Gerstensaft mit Oberndorfer Etikett

Gebäude um Gebäude fällt. Inzwischen erinnert nicht mehr viel an die Brauerei in der Neckarstadt. Oberndorfer Bier gibt es allerdings nach wie vor. Wo wird das eigentlich gebraut?

Oberndorf. "Oberndorfer Premium Pilsner – Brauerei-Füllung seit 1827" so steht es auf den Flaschen zu lesen. Die Lizenz zum Brauen des Gerstensafts liegt jedoch seit 2007 bei der Firma Mebold. So nimmt es nicht Wunder, dass die Marke im Getränkehandel auf dem Gelände des ehemaligen Eishauses beim Freibad angeboten wird.

Aber auch in anderen Oberndorfer Geschäften können es Freunde des Oberndorfer Biers erwerben.

In Geschäften und Lokalen wird Oberndorfer Bier angeboten

Und in Lokalen der Neckarstadt kann es bestellt werden. Im "i-Dipfele" etwa werde es gerne geordert, berichteten die Inhaber. Nach dem Brand auf dem Brauereigelände Ende der 1990er-Jahre wurde die Abfüllerei nicht mehr in Betrieb genommen, erzählte uns Bierbraumeister Alfons Zimmerer. Er habe damals im Auftrag der Geschäftsführung in der Nähe von Fulda ein gebrauchtes Tankfahrzeug gekauft. Jede Woche wurden dann drei Mal 5000 Liter Oberndorfer Bier nach Alpirsbach zum Abfüllen gefahren.

Als die Oberndorfer Brauerei um 2004 insolvent ging, kam der Gerstensaft eine Zeit lang aus Karlsruhe. Dort wurde es unter der Ägide von Stuttgarter Hofbräu herstellt, weiß Hubert Roth von der Firma Mebold.

Nach der Übernahme des Oberndorfer Getränkevertriebs durch Roths Unternehmen gab es 2007 unter den Produkten von fünf in Frage kommenden Brauereien eine Blindverkostung. Man entschied sich schließlich, das Oberndorfer Bier fortan von Baisinger in Rottenburg brauen zu lassen.

Verbundenheit zum einst heimischen Produkt bleibt bestehen

Die Verbundenheit zum Oberndorfer Bier blieb bei manchem Neckarstädter bestehen. So auch beim ehemaligen Braumeister Siegfried Lang. Noch heute stehen auf seinem Abendbrot-Tisch Flaschen mit dem altbekannten Etikett.